Islamisten übergeben Leiche
Trump droht mit der Vernichtung der Hamas und vermutet einen Aufstand
20. Oktober 2025, 22:06 Uhr
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Hamas übergibt eine weitere Leiche an das Rote Kreuz. US-Präsident Trump droht der Terrororganisation nun mit der Vernichtung, wenn sie sich nicht „benimmt“. Er hat eine Theorie zu den Waffenstillstandsverstößen.
US-Präsident Donald Trump hat mit der Zerstörung der radikalislamischen Palästinenserorganisation gedroht, nachdem Israel und die Hamas sich gegenseitig Vorwürfe wegen Verstößen gegen das Waffenstillstandsabkommen gemacht hatten. Wenn sich die Hamas nicht „benimmt“, „werden wir sie auslöschen“, sagte Trump vor Reportern in Washington. Allerdings gab er der Hamas eine „kleine Chance“, an der Vereinbarung festzuhalten.
Gleichzeitig bestätigte Trump, dass keine US-Streitkräfte gegen die Hamas eingesetzt würden. Dutzende Länder, die sich bereit erklärt hätten, einer internationalen Stabilisierungstruppe für den Gazastreifen beizutreten, würden „gerne eingreifen“, sagte der US-Präsident. „Außerdem würde Israel innerhalb von zwei Minuten eingreifen, wenn ich es darum bitten würde“, betonte er. Er fügte hinzu: „Aber das haben wir im Moment noch nicht gesagt.“
Die USA würden „ein bisschen mehr versuchen“ und hofften, dass es „etwas weniger Gewalt“ gebe. „Aber im Moment sind das gewalttätige Menschen“, sagte Trump über die Hamas. Der US-Präsident äußerte sich zehn Tage nach Inkrafttreten des Waffenstillstandsabkommens zwischen Israel und der Hamas, das auf Trumps Friedensplan basierte. Am Sonntag warfen sich Israel und Hamas jedoch gegenseitig vor, gegen den Waffenstillstand verstoßen zu haben.
„Glaube nicht, dass es an der Führung lag“
Trump vermutet, dass Rebellen einer Terrororganisation hinter den Verstößen stecken. Der Republikaner sagte im Weißen Haus: „Ich glaube nicht, dass es an der Führung lag“, aber es gab einen Aufstand unter ihnen und viele Menschen wurden getötet.
Trump hatte der Hamas bereits vor Tagen mit dem Tod gedroht. Wenn die Terrororganisation weiterhin Menschen im Gazastreifen tötet, „wird uns keine andere Wahl bleiben, als hineinzugehen und sie zu töten“, schrieb er auf der Plattform Truth Social. Zuvor hatten Berichte über Tötungen durch Hamas-Kämpfer im Gazastreifen für internationale Empörung gesorgt. Trump äußerte sich dazu am vergangenen Dienstag zunächst mit einem gewissen Verständnis: Die Hamas sei gegen „sehr, sehr schlimme Banden“ vorgegangen, und das habe ihn nicht sonderlich gestört. „Das ist okay“, sagte er wörtlich.
Forensiker untersucht Leiche
Unterdessen hat die Hamas die Leiche einer weiteren Person übergeben, bei der es sich vermutlich um eine tote Geisel handelt. Israel habe über das Rote Kreuz „den Sarg einer vermissten Geisel erhalten“, der den israelischen Sicherheitskräften im Gazastreifen übergeben wurde, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu mit. Das Forensische Institut in Tel Aviv soll die Identität des Getöteten ermitteln.
Gemäß der Waffenstillstandsvereinbarung muss die Hamas insgesamt 28 Leichen übergeben. Sollte Israel die Identität der nun überführten Leichen bestätigen, würden 15 tote Geiseln im Gazastreifen verbleiben. Die Hamas sagt, es sei für sie schwierig, die Leichen zu finden, weil sie unter den Trümmern bombardierter Gebäude und Tunnel begraben seien.
Am Montag vor einer Woche ließen die Islamisten die letzten 20 lebenden Geiseln frei. Die erste Phase des von US-Präsident Donald Trump initiierten Waffenstillstands im Krieg zwischen Israel und der Hamas sieht die Freilassung und Übergabe aller lebenden und toten Geiseln vor.