IQB-Bildungstrend
–
Bundesweit wird das Bildungsniveau der Schüler in Mathematik und Naturwissenschaften schwächer. Auch in Berlin und Brandenburg ist der Pegel gesunken – deutlich.
Einer Studie zufolge haben sich die Leistungen von Neuntklässlern in Berlin und Brandenburg in Mathematik und Naturwissenschaften deutlich verschlechtert. Das kommt daher
IQB-Bildungstrend, der am Rande der Kultusministerkonferenz in Berlin veröffentlicht wurde.
Mehr als jeder dritte Neuntklässler in Berlin (36,9 Prozent) erreicht den Mindeststandard für den Mittleren Schulabschluss (MSA) im Fach Mathematik nicht. In Brandenburg erreichten einige Studierende mehr den Mindeststandard: Der Anteil der Studierenden, die diesen Mindeststandard in Brandenburg nicht erreichten, lag bei 31 Prozent und lag damit in Brandenburg etwas über dem Bundesdurchschnitt von 34,1 Prozent.
Naturwissenschaften stärker im Osten
In beiden Bundesländern kam es in den letzten Jahren zu einer deutlichen Verschlechterung, wie die Studie zeigt. Im Jahr 2012 verfehlten 32,8 Prozent der Berliner Neuntklässler die MSA-Mindeststandards in Mathematik, im Jahr 2018 waren es 33,9 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung ist in Brandenburg zu beobachten: 2012 waren es 18,8 Prozent und 2018 waren es 24,2 Prozent. Der Leistungsrückgang seit 2018 ist in beiden Fällen größer.
In den Fächern Physik, Chemie und Biologie haben wir untersucht, wie viele der Studierenden, die einen MSA anstreben, die Mindestanforderungen nicht erfüllen. Hier schneidet Berlin schlechter ab als Brandenburg. Im Bereich der Fachkenntnisse verfehlten rund 17 Prozent der Berliner Neuntklässler die Mindestanforderungen in Biologie, gut 34 Prozent in Chemie und rund 27 Prozent in Physik. In Brandenburg waren es 10 Prozent in Biologie, 23 Prozent in Chemie und knapp 14 Prozent in Physik.
Damit liegt Brandenburg auf oder leicht unter dem Bundesdurchschnitt. Die Studienautoren betonen, dass die ostdeutschen Bundesländer in den Naturwissenschaften relativ stark seien.
Verbesserungen nur in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen
Zusammenfassend weisen die Studienautoren darauf hin, dass alle 16 Bundesländer von den negativen Trends betroffen sind, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Die Bundesländer Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und das Saarland liegen in allen vier untersuchten Fächern deutlich unter dem Durchschnitt der Bundesländer. Schüler aus Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen erreichten deutlich höhere Mittelwerte.
Insgesamt sei das Niveau in den Fächern Mathematik und Chemie deutlich zu schwach, hieß es. Die ungünstigen Entwicklungen treffen nicht nur leistungsschwache Jugendliche, sondern auch Oberstufenschüler. Das Kompetenzniveau in Deutschland ist weitgehend unabhängig von Themen wie dem Migrationshintergrund junger Menschen oder der Herkunft aus sozial schwachen Familien gesunken.
Ausstrahlung: rbb24 Inforadio, 16. Oktober 2025, 17 Uhr