Tracking-Aktivitäten
Die Anti-Tracking-Funktion auf iPhones droht abgeschaltet zu werden
22. Oktober 2025, 22:10 Uhr
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Viele Apps auf Smartphones sammeln auch Daten darüber, was Benutzer in anderen Programmen und auf Websites tun. Auf iPhones kann dieses Tracking anderer Aktivitäten deaktiviert werden. Laut Apple könnte das Unternehmen jedoch gezwungen sein, die Funktion zu entfernen.
Apple könnte die Funktion, die Apps daran hindert, das Nutzerverhalten über Dienste und Websites hinweg zu Werbezwecken in Deutschland und anderen europäischen Ländern zu verfolgen, abschalten. Der iPhone-Konzern weist auf anhaltenden Gegenwind aus der Tracking-Branche hin. „Jetzt könnten Wettbewerbsuntersuchungen in Deutschland, Italien und anderen europäischen Ländern uns dazu zwingen, diese Funktion zum Nachteil der europäischen Verbraucher zurückzuziehen“, kündigte Apple an.
Die ATT (App Tracking Transparency) genannte Funktion fragt Nutzer beim ersten Start einer App, ob sie der App erlauben möchten, ihre Aktivitäten in Apps und auf Websites Dritter zu Werbezwecken zu verfolgen. Viele lehnen das ab. Seit der Ankündigung vor rund fünf Jahren gibt es Kritik aus der Werbebranche und insbesondere von der Facebook-Gruppe Meta.
Die ATT-Funktion steht im Mittelpunkt mehrerer Untersuchungen von Wettbewerbsbehörden. In Deutschland kam das Bundeskartellamt im Februar zu einer vorläufigen Einschätzung, dass die Gestaltung der Funktion gegen Missbrauchsbekämpfungsvorschriften verstoßen könnte. Die Behörde wies unter anderem darauf hin, dass die Anforderungen nur für andere App-Anbieter gelten, nicht jedoch für Apple.
Apple-Apps sammeln keine Daten von anderen Anbietern
Der Konzern gibt an, dass die eigenen Apps keine Daten in Apps anderer Anbieter sammeln. Das Bundeskartellamt kritisierte jedoch, dass die Regeln das Unternehmen selbst nicht daran hinderten, Daten aus dem App Store, der Apple-ID oder angeschlossenen Geräten zusammenzuführen und für Werbezwecke zu nutzen. Es ist unklar, wann das Bundeskartellamt seine endgültige Einschätzung bekannt geben wird. In Italien wird eine Entscheidung der dortigen Wettbewerbsbehörden zu diesem Thema im Dezember erwartet.
Apple betont, den Wettbewerbsbehörden verschiedene Lösungen vorgeschlagen zu haben, deren Bedenken jedoch bislang nicht ausräumen zu können. Sie wollen ATT weiterhin europäischen Nutzern anbieten. Allerdings hatten die Wettbewerbshüter komplexe Abfragen im Sinn, die aus Apples Sicht die Funktion eigentlich untergraben würden. „Wir fordern weiterhin die zuständigen Behörden in Deutschland, Italien und Europa auf, Apple zu erlauben, unseren Nutzern dieses wichtige Datenschutztool weiterhin zur Verfügung zu stellen“, heißt es in einer Erklärung des Unternehmens.