Matt Smith spielt Daemon Targaryen in „House of the Dragon“.Bild: IMAGO/Landmark Media
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Soviel vorweg: Sigmund Freud hätte sich sehr über die neue Folge „Das Haus des Drachen“ gefreut, die nun Spoiler folgen. Daemon Targaryens sexuelle Vorlieben waren bereits in Staffel eins der Fantasyserie für den fast obligatorischen Inzestskandal verantwortlich.
Der Bruder von König Viserys Targaryen verführte dessen Nichte Rhaenyra – die zudem deutlich jünger ist als er. Später heiratete er sie und zeugte mit ihr Kinder. Die Serie folgte damit dem Vorbild des Vorgängers „Game of Thrones“, wo inzestuöse Handlungen zwischen Geschwistern ebenfalls an der Tagesordnung waren.
Der „GoT/HotD“-Komplex bricht systematisch Tabus. So war es nur eine Frage der Zeit, bis „House of the Dragon“ den nächsten Inzest-Meilenstein wagen würde.
„House of the Dragon“: Daemon hat Sextraum mit seiner Mutter
In der neuen Episode mit dem Titel „Regent“ befindet sich Daemon noch immer in der zerstörten Festung Harrenhal, die er widerstandslos eingenommen hat. Dort verfolgen ihn allerdings noch immer die Dämonen der Vergangenheit. So begegnete er bereits in einer Vision dem „Geist“ der jüngeren Rhaenyra und enthauptete ihn.
In den Räumen der Festung wird Daemon so etwas wie einer unfreiwilligen Psychoanalyse unterzogen, und das bringt uns zurück zu Sigmund Freud.
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In einer weiteren Vision begegnet Daemon einer Frau, die etwa in seinem Alter ist. Sie hat weißblondes Haar, wie alle Targaryens. Die Gestalt ist vorher noch nie aufgetaucht, aber Daemon scheint sie zu kennen.
Als sich das Paar körperlich näher kommt, lobt die Frau Daemons Tugenden in den höchsten Tönen: „Du warst immer der Starke. Der beste Schwertkämpfer. Der furchtloseste Drachenreiter. Dein Bruder hatte Liebe im Herzen, aber ihm fehlte deine Konstitution.“
Diese Worte verraten wenig über die Frau, die sie spricht, aber sehr viel über Daemon und wie er sich selbst und seine Position im Königreich Westeros sieht – als legitimer Herrscher. Daemon lobt sich selbst, weil es sonst niemand tut. Aber natürlich kommt es darauf an, welches physische Sprachrohr sein Gehirn konstruiert, um die Worte in sein imaginäres Ohr zu flüstern.
Und wer das ist, wird in den folgenden Worten des Geistes deutlich:
„Viserys war für die Krone unwürdig, aber du, Daemon, wurdest dazu bestimmt, sie zu tragen. Wärst du doch nur zuerst geboren worden. Mein Lieblingssohn.“
Genau, Daemon bekommt die Anerkennung, nach der er sich sehnt, durch eine Art Mutterersatz. Und das alles in Kombination mit sexueller Aufmerksamkeit von eben dieser Mutterfigur. Das muss man erst einmal verarbeiten. Viele Fans haben das im Internet mit Memes gemacht.
Fans reagieren schockiert auf Inzest-Szene
Es ist keine Übertreibung, wenn man sagt, dass die beschriebene Szene bei X Wellen von Schock und Ekel auslöste.
„Habe die Szene genossen, bis sie sagte: ‚Du bist mein Lieblingssohn.‘“
Dieses Konto erfordert:
„Was zur Hölle. Daemon und seine Mutter! Diese Sache mit Harrenhal muss ein Ende haben!“
Doch nicht nur Spaß ist angesagt. Mehrere Fans halten den Inzest-Arc mittlerweile für übertrieben und kritisieren das Autorenteam um Ryan Condal harsch: „Sie ließen Daemon Sex mit seiner eigenen Mutter haben und dachten, das wäre in Ordnung. (…) Nicht einmal George (RR Martin, Autor des Originals) war zu so etwas Ekelhaftem fähig. Ryan Condal, du bist nichts weiter als ein Fanfiction-Autor.“
Ja, nicht einmal das Westeros-Universum hat es gewagt, eine Sexszene zwischen Mutter und Sohn zu haben. Die Frage ist noch, ob die Kritik ernst genommen werden sollte. Provokationen wie diese sind Teil von Seherlebnis aus „House of the Dragon“ sowie brutale Enthauptungen.
Was nun erneut deutlich wird: Die Verantwortlichen von „HotD“ wissen genau, welche Knöpfe sie drücken müssen, um das Gespräch in Gang zu bringen.
Der Beitrag wirkt unscheinbar: Zwei Männer, Arm in Arm, vor einem Sonnenuntergang. Ralf Schumacher lud das Bild am Sonntagabend kurz vor Beginn des EM-Finales auf Instagram hoch und wählte das Datum bewusst, um weniger Aufmerksamkeit auf das höchst private Thema zu lenken. Deutschland war mit Fußball beschäftigt.