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Interview von Außenminister Johann Wadephul mit der türkischen Zeitung Hürriyet

Elke by Elke
Oktober 18, 2025
in Lokalnachrichten
Interview von Außenminister Johann Wadephul mit der türkischen Zeitung Hürriyet

Fragen:

Waren Sie schon einmal in der Türkei? Wenn ja, welche Erwartungen hatten Sie, als Sie dort waren und mit welchen Eindrücken kamen Sie zurück?

Johann Wadephul:

Im Mai, ganz kurz nach meinem Amtsantritt als Außenminister, war ich anlässlich von dort NATO-Treffen der Außenminister in Antalya. Zuvor war ich als Mitglied des Deutschen Bundestages mehrfach in der Türkei. Unter anderem habe ich auch zweimal an der Sicherheitskonferenz der Konrad-Adenauer-Stiftung in Istanbul teilgenommen.

Als ich die Türkei zum ersten Mal besuchte, erwartete ich, dass mir das Land einigermaßen bekannt vorkommen würde. Die Kultur, die Sprachen, das hervorragende Essen – all das gehört zu unserem gemeinsamen Alltag in Deutschland. Und doch muss man beispielsweise einfach am Bosporus in Istanbul stehen, um die Schönheit, die Energie und die historische Bedeutung dieser großen Metropole zu verstehen. Erst vor Ort begreifen Sie, wie vielfältig Ihr großes Land tatsächlich ist. Ich hätte nie gedacht, dass die Menschen in der Türkei noch fußballverrückter sein könnten als wir Deutschen!

Fragen:

In Ihrem Bundesland leben auch viele Menschen türkischer Herkunft. Welche persönlichen Erfahrungen haben Sie gemacht?

Johann Wadephul:

In meinem Bundesland Schleswig-Holstein leben Zehntausende Menschen mit Wurzeln in der Türkei. Entsprechend vielfältig sind die Begegnungen und Freundschaften, sei es in der Schule, an der Uni oder später in der Politik. Es gibt so viele unterschiedliche Erfahrungen, dass ich sie nicht pauschal zusammenfassen kann oder will. Und beim persönlichen Austausch kommt es letztlich nicht auf die Familiengeschichte an, sondern darauf, ob man sich mag oder nicht. Aber lassen Sie mich vielleicht einen Wunsch formulieren, wenn wir über meine aktuellen Alltagserlebnisse als Außenminister sprechen – auch in unserem Auswärtigen Amt sehen wir oft Türschilder mit Namen, die aus der Türkei stammen. Seit der Gründung dieser Bundesregierung bin ich auch in der Chefetage mit meinem Staatsminister und Stellvertreter Serap Güler. Insgesamt entspricht der Anteil jedoch nicht dem Anteil an guten Studierenden und herausragenden Studierenden mit türkischen Wurzeln, den wir in Deutschland haben. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich mehr von ihnen für eine Karriere im Auswärtigen Amt entscheiden würden – das wäre sicherlich eine Stärkung für unseren diplomatischen Dienst und für unser Land.

Fragen:

Vor rund 64 Jahren wurde das Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei unterzeichnet. Was bedeutet die Beschäftigung dieser Menschen für Deutschland?

Johann Wadephul:

Das Anwerbeabkommen ist für Deutschland bis heute wichtig und prägend. Entscheidend war auch, dass Frauen und Männer aus der Türkei mit harter Arbeit und teilweise sehr schwierigen Umständen das sogenannte „Wirtschaftswunder“ ermöglichten – sie halfen beim Aufbau des modernen Industrielandes Deutschland. Dies wurde viel zu lange nicht ausreichend gewürdigt. Heute sind unsere beiden Gesellschaften untrennbar miteinander verbunden. Es gibt so viele Menschen, die hier und da zu Hause sind. Mir ist bewusst, dass dies immer noch schwierige Fragen nach Identität und Zugehörigkeit aufwirft. Ich maße mir nicht an, die Antwort auf alle diese Fragen zu kennen, aber eine der Antworten muss ein klares Bekenntnis sein, dass dieser enge Austausch unsere beiden Länder enorm bereichert.

Fragen:

Derzeit leben in diesem Land über 3 Millionen Menschen türkischer Herkunft. Viele von ihnen sind Deutsche. Dennoch gilt man weiterhin als „Ausländer“ und wird diskriminiert. Wann werden wir diese Diskriminierungen überwinden?

Johann Wadephul:

Leider erleben wir immer noch zu viel soziale Diskriminierung. Ein wichtiger Schritt zur Überwindung besteht darin, die Spaltung der Menschen in „wir“ und „sie“ zu beenden. Sichtbarkeit ist ein sehr wichtiger Aspekt: ​​Wir haben Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Sie repräsentieren Deutschland als erfolgreiche Unternehmer, in Kunst und Gesellschaft und auch in der Politik. Ich habe meinen Staatsminister Serap Güler erwähnt, und auch Verfassungsschutzpräsident Sinan Selen hat Wurzeln in der Türkei. Dies sind nur zwei Beispiele von vielen Erfolgsgeschichten. Gleichzeitig muss man natürlich keine herausragende Stellung innehaben, um zu unserer Gesellschaft zu gehören. Es reicht aus, dazugehören zu wollen. Niemand darf diskriminiert werden – dafür steht diese Bundesregierung ein.

Fragen:

Bundespräsident Steinmeier besuchte im vergangenen Jahr die Türkei. Das war ein Besuch in Türkiye nach 10 Jahren. Jetzt fliegen Sie dorthin. Ende Oktober wird Bundeskanzler Friedlich Merz Türkiye besuchen. Kann man das so interpretieren, dass die Beziehungen wieder enger werden?

Johann Wadephul:

Als Bundesregierung haben wir ein großes Interesse daran, einen möglichst engen Austausch mit der Türkei zu pflegen. Neben all den gesellschaftlichen Verbindungen, über die ich gesprochen habe, ist die Türkei auch ein wichtiger strategischer Partner für uns im Inland NATOaber auch das G20. Gleichzeitig ist die Türkei ein einflussreicher Akteur im Nahen Osten, mit dem wir gemeinsam geopolitische Herausforderungen meistern wollen und müssen, von der Sicherheitspolitik bis zur Migration. Es gibt also viel zu besprechen, und das geht am besten durch direkte Kommunikation.

Fragen:

Wie beurteilen Sie die Bemühungen der Türkiye und des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen zu beenden?

Johann Wadephul:

Die Türkei ist nicht nur aus geografischen Gründen ein sehr wichtiger und aktiver Akteur sowohl im Nahen Osten als auch im Schwarzen Meer. Wir sind uns nicht immer einig über die konkrete Beschreibung der Geschehnisse in Gaza, aber die Türkei und Deutschland arbeiten hart und mit allen uns zur Verfügung stehenden diplomatischen Mitteln daran, den Krieg dauerhaft zu beenden und der Region eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Persönlich schätze ich auch die Rolle, die die Türkei gemeinsam mit Katar und Ägypten dabei gespielt hat, die Hamas dazu zu bringen, dem 20-Punkte-Plan von US-Präsident Trump zuzustimmen. Wir gehören beide zu den wichtigsten humanitären Unterstützern in Gaza. Uns beiden ist es wichtig, dass der Waffenstillstand im Rahmen des Trump-Plans Bestand hat. Im Hinblick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist es für uns beide wichtig, dass dieser Angriff schnell endet. Istanbul ist ein wichtiger Ort, an dem Verhandlungen möglich sind. Mit dem Montreux-Vertrag trägt die Türkei auch eine große Verantwortung im Hinblick auf das Schwarze Meer.

Fragen:

Was erwarten Sie konkret von der Türkei für die Sicherheit Europas?

Johann Wadephul:

Der russische Angriffskrieg stellt eine grundlegende und ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit Europas dar NATODie alliierte Türkei ist an der Stärkung der Abschreckungsfähigkeit des Landes beteiligt NATO schnellstmöglich weiter zu steigern. Insgesamt müssen wir alle unsere Anstrengungen weiter verstärken, um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden und die Einnahmen für die russische Kriegskasse noch schneller auszutrocknen.

Fragen:

Die CDU/CSU- und SPD-Regierung hat Eurofighter-Exporte in die Türkei genehmigt. Doch die Vorgängerregierung aus SPD, Grünen und FDP hatte dies blockiert. War das nicht ein Fehler?

Johann Wadephul:

Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam mehr erreichen können. Hinsichtlich ihrer Verteidigungsfähigkeit stehen Deutschland und der Türkei große Herausforderungen bevor NATO in Europa expandieren. Wir haben beschlossen, dass die Türkei als Verbündeter ihre Abschreckungsfähigkeit mithilfe des Eurofighters erhöhen kann. Dies liegt in unserem Interesse, da die Türkei für uns ein zentraler strategischer Partner innerhalb der EU ist NATO-Allianz ist. Die Verhandlungen über die Details dauern jedoch noch an.

Fragen:

1963 wurde zwischen der Türkei und der EWG ein Assoziierungsabkommen (Ankara-Abkommen) unterzeichnet. Der Vertrag bot der Türkei auch die Aussicht auf eine Vollmitgliedschaft. Auch der erste Präsident der EWG-Kommission, Walter Hallstein (CDU), sagte damals: „Türkiye gehört zu Europa. Türkiye sollte Vollmitglied werden.“ Es ist über 60 Jahre her. Wie lange muss die Türkei warten, bis sie… EU– Vollmitglied werden?

Johann Wadephul:

Wir wollen auch in Bereichen von gemeinsamem Interesse arbeiten EU-Ebene arbeiten eng zusammen. Die Kopenhagener Kriterien für den Beitritt zum EU Daran führt jedoch kein Weg vorbei. Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung heißt es daher zur Türkiye: „Eine grundlegende Verbesserung der demokratischen, rechtsstaatlichen und menschenrechtlichen Lage ist für uns ein zentrales Element.“ Was ich auch sagen möchte ist, dass die Türkei es selbst in der Hand hat, für den notwendigen Fortschritt zu sorgen.

www.hurriyet.com.tr

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