Erst Zuckerbrot, dann Peitsche: Die meisten Internettarife werden nach zwei Jahren dramatisch teurer, zeigt das Vergleichsportal Verivox.
Die meisten Internettarife werden nach 24 Monaten deutlich teurer. Das hat eine Studie von Verivox ergeben. Dann verschwinden die Preisvorteile für Neukunden und Rabatte aus dem Vertrag verfallen, so das Vergleichsportal. Im Schnitt erhöht sich der monatliche Betrag um 53 Prozent, bei mehr als 40 der 266 untersuchten Tarife verdoppelt er sich.
„Die meisten Anbieter kalkulieren damit, dass ein großer Teil der Kunden die höheren Kosten akzeptiert – und diese nicht immer auch tatsächlich bemerkt“, erklärt Jörg Schamberg, Telekommunikationsexperte bei Verivox. Die veränderte Preisstruktur spiegele sich im Markt nicht einheitlich wider. Rabatte und Ermäßigungen würden zu unterschiedlichen Zeitpunkten und auf unterschiedliche Art und Weise gewährt.
Weiter steigende Preise erwartet
Das Vergleichsportal verglich 266 Internettarife von 15 verschiedenen deutschen Internetanbietern und deckt damit mehr als 90 Prozent des Marktes ab. Die Preissprünge betreffen alle Tarifklassen – vom 16-Megabit-Basistarif bis zum schnellen Glasfaseranschluss.
Der Markt für Internettarife ist seit eineinhalb Jahren in Bewegung. „Es ist zu erwarten, dass die Preise weiter steigen. Die großen Investitionen in den Netzausbau – sowohl für die Glasfaserinfrastruktur als auch für die Umsetzung der geplanten höheren Mindestbandbreiten – werden voraussichtlich zu erneuten Preisanpassungen führen“, sagte Schamberg.
Veränderung verspricht mehr Leistung
Nach Ablauf der Mindestlaufzeit sind Internettarife monatlich kündbar. Ein Wechsel bringt laut Verivox nicht nur deutliche Einsparungen, sondern oft auch eine bessere Leistung: „Vielfach bekommen Kunden, die von einem alten Internetvertrag wechseln, nun zum gleichen Preis die doppelte Surfgeschwindigkeit.“