Ein interner Prüfbericht der Bundesagentur für Arbeit kritisierte die Unterstützung und Vermittlung der Jobcenter scharf.
Soeben wurde bekannt, dass mehr als die Hälfte der Bürgergeldbezieher auch drei Monate nach erneutem Berufsantritt oder als Aufstockung noch auf die Unterstützung angewiesen sind. Die Studie kommt zudem zu dem Schluss, dass sich Jobvermittler zu wenig darum bemühen, Langzeitarbeitslose, die Bürgergeld beziehen, in einen Job zu vermitteln, wie Bild berichtet.
In den meisten der in die Prüfung einbezogenen Fälle konnten langfristige Vorteile nicht vermieden werden, so das resignierte Fazit der Prüfer.
Insgesamt wurden im Rahmen der Prüfung 180 Fälle von Bürgergeldempfängern untersucht, die seit 15 bis 18 Monaten Bürgergeld beziehen. Die Jobcenter sollten gezielt versuchen, sie durch Vermittlungsbemühungen oder Beratung wieder in den Arbeitsmarkt zu bringen. Dadurch soll ein langfristiger Erhalt von Bürgergeldern vermieden werden.
Unzureichende Mediationsaktivitäten
In 145 der Fälle hatten die Mediatoren keinen Erfolg – das sind 81 Prozent. Sie lebten weiterhin vom Geld der Bürger. Wie aus dem Bericht hervorgeht, war die Arbeit der Jobcenter-Mitarbeiter bei 39 Prozent „nicht produktiv im Hinblick auf die Erhöhung der Integrationschancen“.
Es gebe eine zu geringe Kontaktdichte und „fehlende oder unzureichende Vermittlungsaktivitäten“. Mit drei Bürgergeldempfängern führten die Mediatoren keine Rücksprache. In 30 Fällen seien die dokumentierten Beratungsgespräche bzw. das Betroffenenprofil „den Akten zufolge erkennbar ohne Kundenkontakt erstellt worden“.
In 22 Fällen wurden „keine oder nur unzureichende“ Mediationsaktivitäten durchgeführt – obwohl diese notwendig waren.
Die BA-Prüfer kommen in ihrem Gutachten zu dem Ergebnis, dass die Mitarbeiter des Jobcenters „ihre Tätigkeit daher intensivieren und über den gesamten Leistungsbezugszeitraum fortsetzen, um Übergänge in den Dauerbezug wirksamer zu verhindern.“
