Internationaler Strafgerichtshof: Sie zeigen, wie man Trump trotzen kann

Tschüss, Microsoft: Die Mitarbeiter des Internationalen Strafgerichtshofs werden bald aus Deutschland per E-Mail, SMS und Präsentation ein Softwarepaket verschicken. Funktioniert das?

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Aus Sorge vor weiteren US-Sanktionen plant der Internationale Strafgerichtshof den Umstieg von Microsoft auf ein Softwarepaket aus Deutschland.
© (M) Alexander Hoepfner/​DIE ZEIT; Bilder verwenden: Yoan Valat/​POOL/​AFP/​Getty Images; Piroschka van de Wouw/​ANP/​AFP/​Getty Images)

Wer Software von US-Unternehmen nutzt, sollte sich nicht mit US-Präsident Donald Trump anlegen. Dieser Eindruck entstand jedenfalls im ersten Halbjahr: Kurz nach Beginn von Trumps Amtszeit verhängten die USA Sanktionen gegen Mitglieder der Internationaler Strafgerichtshof in Den Haag verhängt. Drei Monate später wurde bekannt, dass das Microsoft-E-Mail-Konto des damaligen Chefanklägers Karim Khan nicht mehr funktionierte.

Bis heute ist nicht ganz klar, in welcher genauen Beziehung das eine zum anderen stand. Genauer gesagt: Wer hat Karim Khan letztlich Zugang zu seiner E-Mail-Adresse verschafft? Microsoft verloren. Klar ist jedoch, dass der Fall das Vertrauen erschüttert hat – in Microsoft, aber auch in andere Anbieter digitaler Dienste aus den USA. Denn es besteht die Sorge, dass der Zugriff auf ihre Softwareprodukte unter einem Präsidenten wie Donald Trump zu einem geopolitischen Druckmittel werden könnte.