Die Nachkommen von Einwanderern in Deutschland sind im Durchschnitt unzufriedener als ihre Eltern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB). Die Ergebnisse gelten nur für die erwachsene Bevölkerung.
Wie aus dem Überwachen Sie das Wohlbefinden Laut BiB liegt die durchschnittliche Zufriedenheit der Nachkommen von Einwanderern bei 6,8 Punkten, gemessen auf einer Skala von null bis zehn. Jeder Dritte (33,7 Prozent) gilt demnach als weniger zufrieden. Bei den Einwanderern der ersten Generation hingegen liegt die durchschnittliche Zufriedenheit bei 7,1 Punkten, während der Anteil der Unzufriedenen nur 27,5 Prozent beträgt. Dies entspricht den Werten in der Gesamtbevölkerung.
Die Forscher führen die Unterschiede auf sozioökonomische und demografische Ursachen zurück. Menschen mit einer Einwanderungsgeschichte haben oft auch in der zweiten Generation schlechter bezahlte Jobs, sagt Sebastian Will, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter am arbeitet Monitor hat mitgearbeitet. Gleichzeitig wachsen viele mit der Hoffnung auf, dass es eines Tages besser wird – und sind dann frustriert, wenn der gesellschaftliche Aufstieg ausbleibt. „Mehr Integration führt oft zu einem größeren Bewusstsein für Ungleichheits- und Diskriminierungserfahrungen, was dann zu einer geringeren Lebenszufriedenheit führen kann“, sagt Will. Soziologen sprechen in diesem Zusammenhang auch von einem Integrationsparadoxon.
Große Unterschiede zwischen den Herkunftsländern
Allerdings gibt es keine signifikanten Unterschiede in der Lebenszufriedenheit zwischen Einwanderern der ersten Generation und dem Rest der Bevölkerung. Darüber hinaus steigt den Studienergebnissen zufolge die Zufriedenheit, je länger jemand in Deutschland lebt.
Allerdings gibt es teilweise große Unterschiede zwischen den Herkunftsländern. Am zufriedensten sind daher Einwanderer aus Osteuropa. Deutlich unzufriedener sind hingegen Menschen, die aus Asien oder Afrika zugewandert sind. Die Studienautoren führen dies unter anderem auf größere sozioökonomische Unterschiede, kulturelle Barrieren und Erfahrungen mit Rassismus zurück.
Besonders schlecht beurteilen Einwanderer aus der Ukraine ihre Situation. Ihre Lebenszufriedenheit beträgt durchschnittlich 6,3 Punkte und liegt damit deutlich unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Besonders unzufrieden sind Frauen und Ukrainer, die ohne Partner in Deutschland leben. Die allgemeine Zufriedenheit der Einwanderer aus der Ukraine sei seit ihrer Ankunft in Deutschland gestiegen, sagt BiB-Direktorin Katharina Spieß.
Auch der Aufenthaltsstatus macht für Schutzsuchende einen großen Unterschied. Asylbewerber mit einem anerkannten Schutztitel sind demnach MonitorDie Ergebnisse sind im Durchschnitt deutlich zufriedener (7,5) als diejenigen, die nur geduldet werden (5,6) oder noch auf die Entscheidung der Behörden warten (5,7).
Die Stimmung hat sich verbessert
Mit Blick auf die Gesamtbevölkerung hat sich die Stimmung in Deutschland zuletzt verbessert. Die Studienautoren führen dies auf das Ende der Corona-Pandemie und der Energiekrise zurück – und darauf, dass sich die Menschen inzwischen an Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine gewöhnt haben.
Mit dem Überwachen Sie das Wohlbefinden Einmal im Jahr untersucht das BiB die Lebenszufriedenheit der erwachsenen Bevölkerung. Dazu werden repräsentative Stichproben aus dem familiendemografischen Panel, dem sozioökonomischen Panel und vergleichbaren Studien herangezogen. Die Studienteilnehmer werden unter anderem gefragt, wie sie ihre eigene Lebenszufriedenheit einschätzen.
In diesem Jahr hat das BiB einen Schwerpunkt auf die Situation von Menschen mit Migrationshintergrund gelegt. Der Begriff umfasst alle Personen, die selbst nach Deutschland zugewandert sind oder bei denen dies für beide Eltern gilt. Es unterscheidet sich daher vom älteren Konzept eines Migrationshintergrunds. Sie richtet sich nach der Nationalität und umfasst auch Personen, die nur durch einen Elternteil unter diese Definition fallen.
