Zu den Hauptursachen für die zunehmende Zahl von Insolvenzen zählen ein verändertes Konsumverhalten der Kunden und die damit einhergehende fehlende Anpassung des Geschäftsmodells sowie strukturelle Nachfolgeprobleme. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten stellen diese Faktoren zunehmende Belastungen für Unternehmen dar.
„Wenn externe Ereignisse wie Lieferkettenunterbrechungen, Naturkatastrophen oder geopolitische Krisen eintreten, können solche Störungen zu erheblichen finanziellen Engpässen führen. In vielen Fällen ist es genau diese unerwartete „Betriebsstörung“, die das Fass zum Überlaufen bringt“, sagte der VID-Vorsitzende.
Allerdings ist Bürokratie nicht die Hauptursache für Insolvenzen: „Bürokratieauflagen stellen sicherlich eine Herausforderung für Unternehmen dar, sind aber selten der entscheidende Insolvenzgrund. Vielmehr wirkt der bürokratische Aufwand erst dann als Krisenbeschleuniger, wenn bestehende Probleme wie unzureichende Liquidität, unflexible Geschäftsmodelle, Störungen von Lieferketten oder falsche strategische Entscheidungen zum Tragen kommen“, sagt Niering.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) erwartet für die nächsten Monate keine Besserung. „Rückläufige Exporte vor allem in die USA, sinkende Industrieproduktion und eine schwache Konjunktur – das alles sind keine guten Nachrichten für den hiesigen Wirtschaftsstandort“, sagte DIHK-Chefanalyst Volker Treier und bekräftigte die Prognose, dass im Gesamtjahr 2025 mehr als 22.000 Unternehmen „wegen Insolvenz für immer schließen müssen“ (rund 60 Unternehmen pro Tag).