Insolvenzen aktenkundig
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt weiterhin deutlich an
13. Oktober 2025, 10:43 Uhr
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Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland nimmt weiter zu. Im September stieg er erneut deutlich an, nachdem er im Juli einen Höchststand seit 2015 erreicht hatte. Für das Gesamtjahr rechnen Experten mit einem weiteren Anstieg.
Die Insolvenzwelle deutscher Unternehmen hält an. Auch im September stieg die erwartete Zahl der regulären Insolvenzen um einen zweistelligen Prozentsatz, nämlich um 10,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Angaben mitteilte. Im Vergleich zum August fiel der Anstieg mit 11,6 Prozent nur geringfügig schwächer aus.
Es ist noch unklar, ob alle Fälle von den Insolvenzgerichten so weit bearbeitet werden, dass sie in die amtliche Statistik aufgenommen werden. Nach Angaben des Bundesamtes liegt der Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung oft schon fast drei Monate im Voraus.
Endgültige Zahlen liegen für Juli vor, in dem für 2.197 Unternehmen Insolvenzverfahren eröffnet wurden. Das waren 13,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Forderungen der Gläubiger beliefen sich auf 3,7 Milliarden Euro nach 3,2 Milliarden Euro im Juli 2024. Besonders betroffen waren Unternehmen aus der Transport- und Lagerbranche.
Mehrere Wirtschaftsauskunfteien rechnen im Gesamtjahr mit mehr Unternehmensinsolvenzen als im Jahr 2024. Im vergangenen Jahr waren es nach offiziellen Angaben 21.812 Fälle, ein Rekordwert seit 2015. Der Anstieg war nach dem Auslaufen der staatlichen Unterstützung durch die Corona-Pandemie erwartet worden. Darüber hinaus setzen hohe Energiepreise, Bürokratie und politische Unsicherheit die Unternehmen unter Druck.