Was für eine Wende! Nach Jahren der Krisen, Insolvenzen und Filialschließungen gibt es endlich wieder positive Nachrichten für die Warenhauskette Galeria. Das Unternehmen erzielte zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt einen Gewinn!
Wie Galeria mitteilte, liegt das Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit um mehr als 100 Millionen Euro höher als in den Vorjahren. Im Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr erwirtschafteten die 83 Filialen einen Umsatz von über zwei Milliarden Euro. Das Unglaubliche: Jeder einzelne Standort schrieb „schwarze Zahlen“.
Geschäftsführer Christian Sailer ist sichtlich erleichtert. „Das unterstreicht die Stabilität unseres neuen Geschäftsmodells und zeigt, dass Galeria wieder aus eigener Kraft funktioniert“, sagte er. Er ist überzeugt, dass das Kaufhauskonzept Zukunft hat.
Der Weg hierher war steinig. Anfang 2024 musste Galeria zum dritten Mal in vier Jahren Insolvenz anmelden und neun Kaufhäuser mussten schließen. Seit zwölf Monaten ist die Einzelhandelskette nun im Besitz der US-Investmentgesellschaft NRDC und einer Beteiligungsgesellschaft des Unternehmers Bernd Beetz. Der Firmensitz ist kürzlich von Essen nach Düsseldorf verlegt worden.
Wie kam es zur Wende?
Galeria hat die Kosten massiv gesenkt. Nach zähen Verhandlungen mit den Vermietern ist die Mietbelastung deutlich gesunken. Zudem wurden neue Partner ins Haus geholt. Der Discounter Lidl und der Sportartikelhändler Decathlon haben in einigen Galeria-Filialen Verkaufsflächen übernommen.
Sie bringen laut Sailer neue Zielgruppen und mehr Frequenz. Zusätzliche Impulse erhofft sich das Unternehmen von der Partnerschaft mit dem Bonusprogramm Payback.
Trotz des Erfolgs sieht der Chef noch Arbeitsfelder – etwa in der digitalen Integration und der Ansprache jüngerer Kunden. Gute Nachrichten für die rund 12.000 Mitarbeiter: Nach Angaben des Unternehmens gibt es derzeit keine Pläne, weitere Filialen zu schließen.
Auch in den Kölner Gebäuden läuft es gut, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ kürzlich aus Mitarbeiterkreisen erfuhr. Man fühlt sich nicht wirklich sicher, ist aber gespannt, ob das neue Konzept aufgeht.
Insidern zufolge wurde die Schließung der ehemaligen Kaufhof-Filiale an der Kölner Hohen Straße schon vor anderthalb Jahren fast beschlossen. Auch wegen der im Vergleich zu anderen Häusern weit überdurchschnittlichen Miete. Die Filiale war Teil des Signa-Immobilienportfolios des insolventen ehemaligen Eigentümers René Benko. (Rot)
