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In welchen Städten wird illegales Parken auf dem Gehweg toleriert?

Laut DUH gehen viele Großstädte mit dem Parken auf dem Gehweg zu nachsichtig um – auf Kosten der Fußgänger. In einigen Städten ist die Lage besonders kritisch.

dpa | Aus Sicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) tolerieren viele größere Städte in Deutschland illegales Parken auf Gehwegen. Nur 33 von 105 befragten Städten gaben an, dass sie das Parken auf Gehwegen grundsätzlich nicht tolerierten, so der Verband. Die meisten Städte ignorierten jedoch die technische Empfehlung der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, wonach ein Gehweg grundsätzlich mindestens 2,50 Meter breit sein muss.

„Das bekommen vor allem Menschen zu spüren, die auf Rollatoren, Rollstühle oder Kinderwagen angewiesen sind“, heißt es in der DUH-Auswertung. Es fordert eine konsequente und systematische Bestrafung von Bürgersteigparkplätzen. Um das Hindernis zu beseitigen, müssten die Fahrzeuge abgeschleppt werden.

Die Straßenverkehrsordnung lässt sich dahingehend interpretieren, dass das Parken auf Gehwegen grundsätzlich verboten ist. Allerdings gibt es Ausnahmen – zum Beispiel, wenn ein entsprechendes Verkehrszeichen (Verkehrszeichen 315) das Parken auf dem Gehweg ausdrücklich zulässt oder wenn auf dem Gehweg entsprechende Markierungen für Autos vorhanden sind.

Aus Sicht der DUH gehen viele Städte zu nachlässig vor, wenn es um illegales Parken auf Gehwegen geht. „Die Stadt Jena hat von allen befragten Städten bundesweit die meisten fußgängerfeindlichen Regelungen und gibt an, dass sie sich mit lediglich 50 Zentimetern verbleibender Gehwegbreite zufrieden gibt und die Hindernisse erst danach beseitigt“, heißt es.

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Neue Umfrage: Nur 33 von 105 Städten geben an, dass sie illegales #Straßenparken grundsätzlich nicht dulden. Besonders negativ fallen Braunschweig, Jena, Paderborn, Wuppertal & Lübeck auf. Wir fordern eine konsequente Bestrafung zum Schutz der Fußgänger. www.duh.de/presse/press…

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— Deutsche Umwelthilfe (@umwelthilfe.bsky.social) 5. November 2025 um 9:31 Uhr

90 Zentimeter Gehweg in Lübeck

Die Hansestadt Lübeck wiederum hat erklärt, dass sie das Parken bis zu einer verbleibenden Gehwegbreite von 90 Zentimetern toleriert. Der Verband teilte zudem mit, dass auch die Angaben aus Braunschweig, Paderborn und St. Ingbert im Saarland kritisch zu bewerten seien. „Den Angaben zufolge wird hier illegales Parken auf Gehwegen bis zu einer Gehwegrestbreite von 1,00 Metern geduldet.“

Die Stadt Jena verfügt über die fußgängerhemmendsten Regelungen im Land

Deutsche Umwelthilfe

Als positives Beispiel wird die Hauptstadt genannt. „Die Stadt erklärt, dass sie illegales Gehwegparken nicht toleriert“, teilte die DUH mit. Falschparken wird in Berlin konsequent geahndet und Fahrzeuge abgeschleppt.

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