Stand: 9. November 2025 9:20 Uhr
Um 7 Uhr morgens begann in Osnabrück ein weiterer Bombenentschärfungseinsatz. Mehr als 14.000 Menschen sind betroffen. Derzeit prüfen Einsatzkräfte, ob sich noch Menschen im Evakuierungsgebiet aufhalten.
Im Oktober wurden bei Erkundungsarbeiten im Lokviertel vier verdächtige Punkte gefunden. Nach Angaben der Stadt könnte es sich bei den vermuteten Fundorten um nicht explodierte Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg handeln. Deshalb müssen Bewohner ihre Häuser einen Kilometer von den Fundorten entfernt verlassen. Während der Maßnahme leistet die Stadt fortlaufende Unterstützung Aktuelle Informationen im Internet verfügbar.
Auch Krankenhäuser waren betroffen

Während der Evakuierung dürfen sich keine Personen im vorgesehenen Bereich aufhalten. (Grafik)
Im Evakuierungsgebiet befinden sich außerdem das Marienhospital, das Christliche Kinderkrankenhaus und Altenpflegeeinrichtungen. Auch der Hauptbahnhof ist seit 7 Uhr morgens geschlossen. Wie schon bei früheren Bombenentschärfungen wurde auch in der Schinkel-Gesamtschule ein Evakuierungszentrum eingerichtet. Die Stadt Osnabrück empfiehlt den Betroffenen, wenn möglich bei Angehörigen unterzukommen.
Der Betrieb im Marienhospital läuft weiter
Das Marienhospital Osnabrück (MHO) darf ab sofort bis zur Aufhebung der Evakuierung weder betreten noch verlassen werden. Besichtigungen sind an diesem Tag nicht möglich. Nach Angaben des Marienhospitals sind alle Patienten in Sicherheit, die Therapien werden fortgesetzt und ungeplante chirurgische Eingriffe können durchgeführt werden. Auch Geburten sind möglich; Schwangere haben bis 7 Uhr Zutritt. Diese Regelung gilt auch für Begleitpersonen. Sie dürfen das Krankenhaus bis zum Ende der Evakuierung nicht verlassen.
Evakuierungsbusse und Umleitungen im Linienverkehr
Anwohner wurden mit Bussen von den Haltestellen im Evakuierungsgebiet zum Evakuierungszentrum in der Schinkel-Gesamtschule in der Windthorststraße gebracht. Der Busverkehr bleibt bis zum Ende der Maßnahme bestehen Es wurden zahlreiche Umleitungen eingerichtet. Der Hauptbahnhof wird seit 7 Uhr morgens nicht mehr bedient, alle Regionallinien mit diesem Ziel enden in Neumarkt.
Einschränkungen auch im Zugverkehr
Während der Evakuierungsmaßnahme halten keine Züge am Hauptbahnhof Osnabrück. Dies gilt sowohl für den Nah- als auch für den Fernverkehr. Nach Angaben der Deutschen Bahn wird es bis zum Ende des Tages zu Ausfällen und Verspätungen kommen. ICE und IC werden umgeleitet. Über den Haltepunkt „Berliner Platz“ in Osnabrück wurde ein Schienenersatzverkehr zu anderen nahegelegenen Regionalbahnhöfen eingerichtet.
Programmieren Sie die Wartezeit bis zur Entwarnung
Es lässt sich nicht genau vorhersagen, wie lange es dauern wird, bis alle wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren können. Der Freiwilligendienst der Stadt Osnabrück hat ein Programm für die Wartezeit zusammengestellt – für das Evakuierungszentrum in der Gesamtschule und auch für das Stadtgebiet. Jeder, der im Evakuierungsgebiet wohnt, hat einen Flyer mit Abschnitten erhalten, in denen es Ermäßigungen gibt – zum Beispiel für den Eintritt in den Zoo.
Bei Verstößen drohen Bußgelder
Sollten sich Bewohner trotz der Allgemeinverfügung nach 7 Uhr morgens im Sperrgebiet aufhalten, drohen ihnen nach Angaben der Stadt 300 Euro Strafe. Es besteht keine Möglichkeit, sich auf eigene Gefahr im Evakuierungsbereich aufzuhalten. Die Stadt Osnabrück hatte in der Vergangenheit bereits hohe Bußgelder gegen Personen verhängt, die sich im Sperrgebiet aufhielten.
Warum so viele Bomben gefunden werden
Evakuierungen rund um das Lokviertel sind den Anwohnern inzwischen bekannt: Die letzte große Bombenevakuierung fand erst Anfang Juli statt. Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs soll der neue Osnabrücker Stadtteil „Lokviertel“ entstehen. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Güterbahnhof schwer bombardiert, da die Bahnanlagen damals ein strategisch wichtiges Ziel darstellten.
Im Lokviertel wurden zahlreiche Bomben gefunden
Seit Beginn der Bauarbeiten im Lokviertel mussten Bewohner sechsmal evakuiert werden. Es begann im November 2024. 14.000 Menschen hielten rund 15 Stunden lang aus. In dieser Zeit wurden insgesamt sieben nicht explodierte Bomben unschädlich gemacht. Am 14. Februar 2025 folgte eine spontane Bombenentschärfung. Innerhalb kürzester Zeit mussten 14.000 Menschen ihre Häuser evakuieren. Zwei Tage später fand eine weitere, seit langem geplante Bombenentschärfung statt. Diesmal waren 11.800 Menschen betroffen. Vier Bomben wurden neutralisiert.
Ich hoffe auf eingespielte Abläufe
Am 6. April mussten 15.400 Menschen ihre Häuser verlassen. Der Grund waren drei nicht explodierte Bomben, die gefunden wurden. Innerhalb kürzester Zeit folgten weitere Bombenräumaktionen, bei denen die Bewohner ihre Häuser sofort verlassen mussten. Am 17. Juni waren 11.000 Menschen betroffen und am 1. Juli waren es insgesamt 20.000 Menschen. Der 9. November war seitens der Stadt schon länger als möglicher Termin für einen weiteren Bombenentschärfungstermin genannt worden. So wissen die Menschen in der Stadt, was sie erwartet. Und auch bei den beteiligten Behörden gibt es eingespielte Prozesse.






