
Als Deutsche haben wir den Vorteil, in viele Länder ohne Visum reisen zu können. Doch die bloße Vorlage des Reisepasses bei der Einreise reicht in vielen Ländern nicht mehr aus. In den USA und Kanada ist bereits eine Online-Registrierung vor dem Einsteigen ins Flugzeug erforderlich. Nun kommen weitere Länder hinzu.
Großbritannien: Einreise ab April 2025 nur noch mit ETA-Registrierung
Nach dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union regeln die Briten nun auch die Einreise. Seit Oktober 2021 benötigen EU-Bürger bereits einen Reisepass. Ab dem 2. April nächsten Jahres müssen Reisende aus der EU auf der Insel zudem eine elektronische Reisegenehmigung beantragen. Für die Electronic Travel Authorization (ETA) verlangt Großbritannien von Reisenden zudem eine Gebühr: zehn britische Pfund. Anträge können ab dem 5. März 2025 gestellt werden. Die Genehmigung gilt für mehrere Reisen innerhalb von zwei Jahren.
ETA-IL: Einreiseregistrierung in Israel weiterhin kostenlos
Israel hat die elektronische Registrierung für Deutsche und andere Reisende aus visumbefreiten Ländern bereits eingeführt. Zunächst in einer Pilotphase auf freiwilliger Basis, die jüngst verlängert wurde. Ab Januar 2025 soll die Online-Registrierung dann verpflichtend sein, wie die deutsche Botschaft in Tel Aviv schreibt. Die israelische Regierung begründete den Schritt auch damit, dass Ankommende dann nicht mehr abgewiesen werden müssten. Aus Sicherheitsgründen hatte Israel zuvor jährlich Tausenden Ankommenden am Flughafen oder an den Grenzen die Einreise verweigert. Derzeit ist die Registrierung noch kostenfrei. Ab Januar kostet die ETA-IL 25 Schekel (ca. 6,30 Euro).
Japan hat zudem angekündigt, dass von der Visumpflicht befreite Reisende künftig eine Online-Genehmigung einholen müssen, allerdings erst in einigen Jahren.
USA verlangen seit 2009 elektronische Einreiseanmeldung
In den USA gilt das schon seit 15 Jahren: Bevor ein Reisender aus Deutschland dort ein Flugzeug besteigt, muss er online die sogenannte ESTA-Genehmigung beantragen, wobei er zahlreiche Daten preisgeben und verschiedene Fragen beantworten muss – vom Arbeitsplatz über die Namen der Eltern bis hin zu Krankheiten und Vorstrafen. Datenschützer kritisieren das immer wieder. Zudem fällt eine Gebühr von 21 US-Dollar an.
Kanada führte seine eTA im Jahr 2016 ein und verlangt von jedem Reisenden sieben kanadische Dollar, also rund fünf Euro.
Stiftung Warentest warnt vor nicht originalen ESTA-Websites
Reisende sollten darauf achten, dass sie wirklich die offizielle Webseite eines Landes nutzen. Wie Stiftung Warentest im Fall der USA herausfand, gibt es im Internet zwar viele Anbieter, die eine Online-Registrierung anbieten, dafür aber eine weitaus höhere Gebühr verlangen.
Übrigens: Umgekehrt müssen sich auch Einreisende in die Europäische Union ab 2025 elektronisch registrieren. Das gilt für Menschen zwischen 18 und 70 Jahren aus visumfreien Ländern. Die Gebühr für ETIAS (European Travel Information and Authorisation System) beträgt sieben Euro. Die Genehmigung ist drei Jahre gültig.