Wegen der massiven Zunahme der Beschwerden droht der Deutschen Post erstmals ein Bußgeld der Bundesnetzagentur. Behördenpräsident Klaus Müller sagte gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (externer Link, möglicherweise Zahlungsstopp): „Wir haben der Post die Gelbe Karte gezeigt. Wenn sie nicht Abhilfe schafft, gibt es eine Rote Karte mit Strafzahlungen.“
Müller erklärte, dass die Bundesnetzagentur mit der Novelle des Postgesetzes neue Befugnisse erhalten habe. Und sie werden genutzt. „Wenn Verstöße nicht wirksam behoben werden, werden wir Bußgelder verhängen“, sagte Müller. Gesetzlich wäre ein Bußgeld von bis zu zehn Millionen Euro möglich.
Immer mehr Beschwerden über die Post
Laut Müller gingen bis August 38.760 Beschwerden bei der Behörde ein, im Vorjahreszeitraum waren es noch 27.693. „Also eine Steigerung um ein Drittel“, sagte der Behördenchef. Besonders in Schleswig-Holstein nehmen die Probleme zu, aber auch in Berlin und Brandenburg gibt es Aufwärtsbewegungen.
Die Deutsche Post verwies auf eine angespannte Betriebslage, sodass es an Personal für die Zustellung von Briefen und Paketen mangele. „Was die Kunden bezahlen, das Porto wurde erst kürzlich erhöht“, so der Präsident der Bundesnetzagentur weiter. „Zumindest sehen wir, dass der Höhepunkt der Beschwerden im Juli überschritten wurde.“ Die Deutsche Post hat zusätzliches Personal eingestellt, das nun geschult wird. Nach über 9.000 Beschwerden im Juli liegen die Zahlen nun auf einem etwas niedrigeren Niveau. Das Weihnachtsgeschäft steht allerdings noch bevor.
