Im Pokal hätten sich vor allem die Kölner vergangene Woche den Videobeweis gewünscht. Am Wochenende war er wieder im Einsatz und sorgte erneut für Unverständnis.
In St. Pauli funktionierte die Technik nicht und in Köln und Düsseldorf dauerte die Überprüfung ewig. Du fragst dich: Bist du verrückt geworden? Ein Kommentar.
VAR-Wahnsinn in der Bundesliga
Seit der Einführung des Video-Schiedsrichters vergeht kaum ein Spieltag, an dem nicht über dessen Sinnhaftigkeit diskutiert wird. Am vergangenen Wochenende präsentierte sich der VAR erneut mit einigen Pannen.
Im Duell zwischen dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV (4:1) erzielte Fabio Vieira beim Stand von 0:2 den aus Sicht der Hanseaten vermeintlichen Treffer. Der VAR griff jedoch ein und prüfte das Tor sechs Minuten lang.
Niemand im Stadion wusste, worum es ging. Es dauerte lange, bis auf den Bildschirmen zu sehen war, dass zunächst eine Abseitsstellung und dann ein Foul geprüft wurden. „Es hat sehr, sehr lange gedauert. Das gebe ich zu“, gestand Schiedsrichter Daniel Schlager, der den Treffer anschließend aberkannte.
„Was mich an der Situation stört, ist, dass es gefühlt sechseinhalb Minuten dauert, bis man merkt, dass es ein Foul sein könnte“, sagte HSV-Trainer Merlin Polzin. „Ihr zerstört unseren Sport“, sangen beide Fanlager.
Im Unterhaus gab es eine ebenso ausführliche Überprüfung. Im Spiel von Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Kaiserslautern erzielte Ivan Prtajin das vermeintliche 2:0 für Lautern. Im Fernsehen war sofort klar: Prtajin stand im Abseits.
Aber für den Videoassistenten war es wahrscheinlich nicht so klar. Die Überprüfung des Sachbeschlusses dauerte sechs Minuten! „Ich habe irgendwie gehört, dass die Technik kaputt ist“, sagte Fortuna-Trainer Markus nach dem Spiel zu Beginn am Sky-Mikrofon. Den Gästen aus Lautern ist nach der ewig langen Unterbrechung der Schwung verloren.
Die im Sommer eingeführte halbautomatische Abseitserkennung sorgte nicht nur in Düsseldorf für Probleme. Bei St. Pauli streikte sie zum dritten Mal in dieser Saison – dieses Mal gegen Borussia Mönchengladbach (0:4). Das erste Tor der Gäste wurde auf Abseits geprüft. Die Linie musste von Hand gezogen werden.
„Natürlich ist es ein Ärgernis, weil man dafür bezahlt, etwas zu bekommen. Wenn man es nicht bekommt, dann muss man zumindest die Frage stellen können, ob man das Geld vielleicht irgendwann zurückbekommt“, sagte St. Paulis-Präsident Oke Göttlich nach dem Spiel. Der VAR soll den Fußball besser machen. Aber davon ist er im Moment meilenweit entfernt…
