Versicherungen, Sprit und Steuern: Deutsche Autofahrer müssen im nächsten Jahr mit noch höheren Ausgaben rechnen. E-Autos bleiben weiterhin von der Steuer befreit.
Kassel – Das neue Jahr bringt für Deutschlands Autofahrer eine Kostenlawine mit sich, die bereits ihre Schatten vorauswirft. Während die meisten Menschen noch ihre Weihnachtseinkäufe planen, bereiten sich Versicherungen und Behörden auf Veränderungen vor, die Millionen von Fahrzeugbesitzern betreffen werden.
Die Signale aus der Branche sind eindeutig: Nach zwei milliardenschweren Schadenjahren stehen den Kfz-Versicherern weitere Preisanpassungen bevor, gleichzeitig bringen neue gesetzliche Regelungen zusätzliche finanzielle Belastungen mit sich. Ein Blick auf die verschiedenen Kostenfaktoren zeigt genau, womit Autofahrer rechnen müssen.
Versicherungsprämien erreichen neue Rekordhöhen – Ersatzteile werden immer teurer
Laut Vergleichsportal Verivox Die Prämien für günstige Tarife steigen um sieben Prozent – doch das ist erst der Anfang. Besonders hart trifft die Vollkaskoversicherung Autobesitzer: Die Kosten steigen um acht Prozent. Die Teilkaskoversicherung wird um sechs Prozent teurer, auch die Haftpflicht erhöht sich um fünf Prozent.
Der Grund für diese Preisexplosion liegt in den galoppierenden Reparaturkosten. Laut Gesamtverband der Versicherer sind Ersatzteile in den letzten zehn Jahren um über 80 Prozent teurer geworden – fast dreimal so hoch wie die allgemeine Inflation. Moderne Fahrzeuge mit ihrer komplexen Elektronik und teuren Sensoren machen jeden Schaden an der Karosserie zu einer kostspieligen Angelegenheit. Allerdings machen einige Versicherer bereits wieder Gewinne. Verbraucher könnten daher ihre bestehenden Verträge überprüfen und gegebenenfalls die Versicherung wechseln.
Die Einstufungen in der Kfz-Haftpflichtversicherung steigen für knapp 6 Millionen Autofahrer. Dies wirkt sich auf die Höhe der Versicherungsprämien aus. 4,5 Millionen Vorteil Autozeitung Nach niedrigeren Typklassen ändert sich dabei für knapp 32 Millionen nichts.
Besitzer von Benzinern erwarten steuerliche Überraschungen, während Elektroautos weiterhin von der Steuer befreit sind
Eine weitere wichtige Änderung: Fahrzeughalter können die Kfz-Steuer künftig nur noch auf einmal bezahlen. Wer bisher seine Steuerlast über das Jahr verteilen konnte, muss nun mehrere Hundert Euro auf einmal aufbringen. Für Familien mit mehreren Fahrzeugen kann das eine echte Herausforderung sein.
Ein kleiner Lichtblick: Die Bundesregierung hat die Steuerbefreiung für Elektroautos verlängert. Bisher waren nur Fahrzeuge von der Kfz-Steuer befreit, die bis Ende 2025 erstmals zugelassen wurden. Künftig sollen auch neu zugelassene Elektrofahrzeuge bis Ende 2030 von der Steuerbefreiung profitieren. Die Laufzeit bleibt auf maximal zehn Jahre begrenzt, endet aber spätestens am 31. Dezember 2035.
Tanken wird zum Luxus: Die Treibstoffpreise steigen aufgrund der CO₂-Steuern weiter
Laut ADAC zahlen Autofahrer bereits 55 Euro pro Tonne CO₂. Für 2026 plant die Regierung weitere Verschärfungen. Statt fester Preise sollen dann Marktmechanismen greifen: CO₂-Zertifikate werden versteigert. Im Jahr 2026 könnte die Abgabe auf bis zu 65 Euro pro Tonne steigen.
Das wirkt sich direkt auf den Tankstellenpreis aus: Jeder Liter Benzin würde rund 16 Cent mehr kosten, Diesel sogar 17 Cent, bei einem angenommenen Durchschnitt von 60 Euro pro Tonne. (Quellen: Verivox/Autozeitung/Gesamtverband der Versicherer/Bundesregierung/ADAC) (jaka)
