Stuttgart – Schlechte Quartalszahlen bei Mercedes-Benz und VW deuten darauf hin, dass die beiden Schwergewichte ins Straucheln geraten. Doch die Zahlen sagen nicht die ganze Wahrheit, betont Autopapst Prof. Ferdinand Dudenhöffer (74). Und gerade positive Signale für die Branche könnten für den Standort Deutschland fatal sein.
„Der Hauptgrund dafür schlechte Zahlen Bei Mercedes gibt es viele Abfindungen.“ Langfristig, so Dudenhöffer, werde der Konzern von seinem Stellenabbau stärker profitieren. Zudem seien neue Modelle erfreulich: In China Der Verkauf des CLA startet und eine neue A-Klasse steht kurz bevor.
Besonders teuer ist die deutsche Produktion
Beim Konkurrenten Volkswagen ist das Bild ähnlich. Trotz einer Milliarde Dollar im dritten Quartal und Problemen mit der teuren Porsche-Flotte: Die Zahlen im Kerngeschäft und bei der tschechischen Tochter Škoda sehen deutlich besser aus. Doch ausgerechnet diese neue Hoffnung der Konzerne könnte zum Bumerang für den Standort Deutschland werden, denn:
▶︎ Der Zollhammer des US-Präsidenten Donald Trump (79) macht deutsche Exporte unrentabel. Prof. Dr. Stefan Bratzel (58) zu BILD: „15 Prozent sind im Premiumsegment gerade noch zu bewältigen.“ Wenn die Zölle jedoch noch höher ausfallen, wird es kritisch.
▶︎ Deutsche Produktion kostet zu viel! Bratzel: „Wir können die höheren Kosten unserer Autos kaum mit der besseren Qualität rechtfertigen.“ Das Ergebnis: Unsere Luxusautos sind den Chinesen einfach zu teuer.
▶︎ Konkurrenten mögen Chinaaber auch EU-Staaten wie Ungarn locken mit niedrigen Arbeits- und Energiekosten. Auch in den wirtschaftsstarken USA Die Arbeitszeit wird günstiger: „Und Deutschland ist schrecklich, was die Kosteninfrastruktur angeht“, sagt Dudenhöffer.
▶︎ Das Hin und Her der Politik verhindert Planungssicherheit. Zuerst wurde der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor beschlossen, nun steht er erneut zur Debatte. Der staatliche Bonus für Elektroautos sollte zunächst den Umstieg fördern und wurde dann vom ehemaligen Wirtschaftsminister genehmigt Robert Habeck (56, Grüne) wieder abgeschafft.
Das Fazit des Autopapstes: „Wenn wir nicht schnell gegensteuern, werden in den nächsten zehn Jahren 200.000 Arbeitsplätze verloren gehen – bei Zulieferern, bei Automobilkonzernen, im Maschinenbau.“ Bundeskanzlerin Merz hat bisher nichts unternommen, um die Situation zu verbessern. Im Gegenteil: XXL-Schulden und Steuergeschenke verschlimmern sie tendenziell.“
 
			 
					