Fans warten seit Jahrzehnten auf eine Frau im Formel-1-Bereich. Nun könnte ausgerechnet ein Teenager mit großem Namen diese Rolle übernehmen: Ella Häkkinen, die Tochter des zweifachen Weltmeisters Mika Häkkinen, macht mit starken Leistungen in der Nachwuchsserie auf sich aufmerksam.
Derzeit startet der 14-Jährige in der renommierten Kart-Serie „Champions of the Future“, einer Talentschmiede für künftige Formel-Stars. In der Slowakei sicherte sich Ella kürzlich die Pole-Position und belegte im Rennen den zweiten Platz – ein Highlight in einem äußerst hart umkämpften Feld. Ihr berühmter Vater ist voll des Lobes.
„Ella ist eine äußerst talentierte Rennfahrerin. Das sage ich nicht nur als Vater, sondern aufgrund meiner Beobachtungen als ehemaliger Spitzenfahrer“, sagte Mika Häkkinen der finnischen Zeitung Ilta Sanomat.
Seit 2014 gibt es keine weibliche F1-Fahrerin mehr
Damit rückt ein Thema wieder in den Fokus, das in der Formel 1 seit Jahrzehnten vermisst wurde: Fahrerinnen im Grand-Prix-Zirkus. Die letzte Frau, die an einem Weltcup-Rennen teilnahm, war Lella Lombardi 1976 auf dem Österreichring. Susie Wolff absolvierte 2014 ein freies Training, Giovanna Amati versuchte sich 1992. Nur Lombardi hat in der Geschichte der Formel 1 jemals gepunktet – seitdem ist es ruhig geblieben.
Mika Häkkinen glaubt, dass seine Tochter den Sprung an die Spitze schaffen kann. Er sieht in ihr nicht nur das Talent, sondern auch den unbedingten Willen, sich durchzusetzen. „Sie zeigt den Antrieb und das Talent, es an die Spitze zu schaffen. Mittlerweile ist sie eine echte Draufgängerin geworden. Ihre Motivation ist beeindruckend. Sie möchte unbedingt Rennfahrerin werden“, schwärmt die 20-fache Grand-Prix-Siegerin.
Die Formel 1 setzt zunehmend auf weibliches Publikum
Auch die Rahmenbedingungen sprechen für eine neue Ära. Die Formel 1 hat in den letzten Jahren ein immer breiteres Publikum erreicht; der Anteil weiblicher Fans liegt mittlerweile bei rund 40 Prozent. Aus diesem Grund wurde auch die F1 Academy ins Leben gerufen, eine Nachwuchsserie für junge Fahrerinnen, die den Weg in die Königsklasse ebnen soll. Ella Häkkinen gilt als eines der vielversprechendsten Talente dieser Generation.
„In ein paar Jahren werden wir eine Fahrerin sehen, sei es Ella oder eine andere“, sagte Mika Häkkinen. Der Weg der jungen Finnin ist noch lang, aber sie bringt viel mit: Talent, Ehrgeiz, Unterstützung und einen Namen, der in der Formel 1 Gewicht hat.