An fast allen Volkswagen Standorten in Deutschland sind Mitarbeiter im
Warnstreik getreten. Am Morgen legten mehr als zehntausend Menschen vorübergehend ihre Arbeit nieder, um gegen die milliardenschweren Sparpläne des Autobauers zu protestieren.
Betroffen sind neun VW-Standorte, darunter: WolfsburgZwickau, Emden und Braunschweig. Die Warnstreiks dauern jeweils etwa zwei Stunden und sollen dann in jeder Schicht wiederholt werden.
Sollen Volkswagen Sollte die Lage weiterhin auf ihren Höchstforderungen beharren, bestehe die Gefahr einer weiteren Eskalation, sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger in Wolfsburg. „Das wird notfalls einer der härtesten Konflikte, die Volkswagen je erlebt hat“, sagte Gröger.
In Wolfsburg forderte die Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Volkswagen, Daniela Cavallo, die Aktionäre des Unternehmens auf, einen größeren Beitrag zur Bewältigung der aktuellen Krise zu leisten. „Wir bitten jeden, seinen Teil beizutragen“, sagte Cavallo. Sie lobte den zweitgrößten Volkswagen-Aktionär, das Land Niedersachsen. Ministerpräsident und VW-Aufsichtsrat Stephan Weil (SPD) machte deutlich, dass die Dividende für das Land nicht entscheidend sei. „Meine Erwartung ist, dass diese Haltung auch bei den anderen Großaktionären vorhanden sein wird“, sagte der Betriebsratschef.
Lohnkürzungen und Entlassungen
Im Konflikt geht es um die Bezahlung von rund 120.000 Mitarbeitern in den Werken der Volkswagen AG, für die ein gesonderter Haustarif gilt. Hinzu kommen mehr als 10.000 Mitarbeiter bei VW Sachsen, für die im Jahr 2021 eine Angleichung an den Betriebstarifvertrag vereinbart wurde.
VW weigerte sich bisher, eine Erhöhung vorzunehmen und forderte aufgrund der schwierigen Lage des Unternehmens stattdessen eine Lohnkürzung um zehn Prozent. Auch betriebsbedingte Werksschließungen und Entlassungen sind an der Tagesordnung. Laut Betriebsrat sind es rund fünf Milliarden Euro, die der Konzern zusätzlich einsparen will. Demnach sind mindestens drei Werke und Zehntausende Arbeitsplätze bedroht. Besonders gefährdet sind die Werke in Dresden und Osnabrück.
VW lehnte am Freitag ein Gegenkonzept von IG Metall und Betriebsrat für Einsparungen ohne Entlassungen und Werksschließungen als unzureichend ab.
