(Motorsport-Total.com) – Pierre Gasly hat sich für das Rennen in Abu Dhabi ein Ziel gesetzt: „Ich fahre nur gegen ein Auto – also zwei“, sagt der Franzose und meint damit natürlich die beiden Haas von Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen. Denn für Alpine geht es am Sonntag um nicht weniger als den sechsten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft.

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Pierre Gasly kümmert sich in Abu Dhabi nur um Haas
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Die Ausgangslage dafür ist zumindest gut. Mit dem fünften Startplatz hat sich Gasly erneut eine hervorragende Ausgangsposition verschafft. Der sechste Platz im Qualifying war, abgesehen vom verrückten verregneten Qualifying in Brasilien, sein bestes Ergebnis der Saison – und eines, das völlig unerwartet kam.
„Das war wahrscheinlich eines meiner besten Qualifyings“, jubelt er. „Ich habe mich im Auto in allen Trainingseinheiten schlecht gefühlt. Wir waren außerhalb der Top 10 und das Auto hat wirklich keine gute Leistung gezeigt.“
Deshalb hat Alpine in allen Trainingseinheiten verschiedene Dinge ausprobiert und bei jedem Lauf das Set-up verändert. „Aber nichts hat wirklich funktioniert“, sagt Gasly. Auch vor dem Qualifying wurden große Veränderungen vorgenommen, die Gasly jedoch nicht mehr Selbstvertrauen verliehen.
Knapp hinter Max Verstappen
„Am Ende war es aber eine deutliche Verbesserung“, freut er sich. Dass er zwischen Weltmeister Max Verstappen und Katars Poleman George Russell startet, ist für ihn eine positive Überraschung. „Das zeigt, wie sehr wir uns verbessert haben. Damit bin ich sehr zufrieden“, betont er.
Der einzige Nachteil war, dass Nico Hülkenberg, der größte Konkurrent, die ultimative Überraschung war und sich für den vierten Platz qualifizierte. „Das war ziemlich beeindruckend“, muss Gasly zugeben. „Sie sahen das ganze Wochenende über stark aus und hatten eindeutig die Oberhand über uns.“
Aber Gasly ist zufrieden, dass er am Ende nur eine Zehntelsekunde hinter dem Haas lag. „Ich denke, uns steht ein guter Kampf bevor.“
Nach dem Qualifying kam die gute Nachricht, dass Hülkenberg seinen vierten Platz verlieren würde. Weil er bei der Boxenausfahrt zwei Konkurrenten überholte, erhielt er eine Startplatzstrafe von drei Plätzen und startet nun hinter Gasly, der eine Position vorgerückt ist.
Gasly will fair kämpfen
Der Kampf gegen die Haas ist für Gasly heute im Rennen das Einzige, was zählt. „Das Ziel ist ganz klar. Wir haben fünf Punkte Vorsprung und müssen aufpassen, dass sie uns nicht noch mehr Punkte einholen.“
Eventuell auch mit unlauteren Mitteln? „Haben Sie jemals gesehen, dass ich so etwas mache“, fragt Gasly einen Journalisten, der ihn nach der Möglichkeit befragt.
Als er Nein sagt, antwortet der Franzose: „Genau. Es gibt einen Grund, warum nicht. Ich bezahle mein Team auch nicht so viel. Wir werden fair und ehrlich kämpfen“, stellt er klar.
Aber: „Das bedeutet nicht, dass wir ihnen das Leben leicht machen. Man kann hart, aber fair kämpfen, und genau das wollen wir tun.“
Der Haas wirkte an diesem Wochenende bislang deutlich stärker, doch Gasly betont, dass das Rennen lang sei. „Da ist der Start, da ist die Strategie, da sind zwei unterschiedliche Reifen. Es wird Chancen geben und hoffentlich können einige schnellere Autos wieder an die Spitze kommen und dafür sorgen, dass sie ihnen Punkte wegnehmen.“