Stand: 10. November 2025 11:40 Uhr
Der Ausbau der ICE-Strecke zwischen Hannover und Hamburg ist seit Jahren umstritten. Das Bundesverkehrsministerium hat nun auf Basis der Verkehrsprognose 2040 berechnet, dass ein Neubau wirtschaftlich ist.
Das Bundesverkehrsministerium ist gesetzlich verpflichtet nachzuweisen, dass geplante Verkehrsprojekte insgesamt wirtschaftlich sinnvoll sind. Deshalb wird das Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV) regelmäßig neu berechnet. Auf Basis der neu erstellten Verkehrsprognose für das Jahr 2040 hat das Ministerium auch eine mögliche neue Strecke Hannover-Hamburg neu berechnet. Aus einem dem NDR vorliegenden Schreiben des Bundesverkehrsministeriums an den Grünen-Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel geht hervor, dass das Nutzen-Kosten-Verhältnis bei 1,5 liegt. Jeder Wert über 1 ist wirtschaftlich.
Mehr Passagiere erwartet
Ein Grund für das günstige Nutzen-Kosten-Verhältnis liegt darin, dass die aktuelle Verkehrsprognose für 2040 von einem deutlichen Anstieg der Passagierzahlen ausgeht. Nach Meinung von Gastel zerstreut dies die Bedenken, dass eine neue Strecke Hannover-Hamburg nicht wirtschaftlich sei. Er fordert daher das Bundesverkehrsministerium auf, seinen Bericht zum Vorhaben schnellstmöglich dem Parlament vorzulegen, damit dieser sich damit befassen kann.
Der Bund empfiehlt die wirtschaftlichste Variante
Voraussichtlich wird das Bundesverkehrsministerium seinen Bericht Anfang 2026 dem Bundestag vorlegen. Nach Informationen des NDR wird das Ministerium in diesem Bericht die wirtschaftlichste Variante empfehlen. Nach aktuellem Stand handelt es sich hierbei um den Streckenneubau. Der Bundestag könnte dann über Änderungen etwa der Streckenführung oder übergesetzlichen Lärmschutzes entscheiden. Aber auch hier gilt: Das Gesamtprojekt muss wirtschaftlich sein.
Lüneburgs Landrat Böther zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden
Jens Böther (CDU), Landrat des Kreises Lüneburg, reagierte erfreut auf die jüngste Berechnung des Ministeriums. „Ich freue mich, dass beim Neubau eine so große Einigkeit zwischen den beiden Großstädten Hamburg und Hannover, dem Kreis Lüneburg und der Hansestadt herrscht. Dieses Signal wird auch beim Bund angekommen sein“, sagte Böther. Er betonte außerdem, dass auf der Strecke Hamburg-Hannover insgesamt mehr Kapazitäten für den Personen- und Güterverkehr vorhanden sein müssten. „Sonst werden wir die Engpässe im gesamten norddeutschen Schienennetz nicht überwinden können“, warnte der Landrat.

