Hoeneß wird mittlerweile zufrieden sein
Anstatt eine Weltkarriere zu machen, stürzt Sancho in eine Sackgasse
19. September 2023, 12:52 Uhr
Beim BVB wird er als angehender Weltstar gefeiert, doch nun steckt Jadon Sancho tief in der Sackgasse. Seine Zeit bei Manchester United wurde zum Desaster. Obwohl der Verein seine Position braucht, wird der Engländer auch nicht gegen den FC Bayern spielen.
Uli Hoeneß biss sich in den Bauch. Über Jadon Sancho sagte der Mäzen des FC Bayern einst wütend: „Für uns war alles klar, aber im letzten Moment hat er sich für Dortmund entschieden.“ Das tat der junge Engländer 2017. Und Hoeneß musste murrend zusehen, wie Sancho sich auf den Start einer Weltkarriere beim Rivalen BVB vorbereitete. Doch sechs Jahre später steckt der Ausnahmefußballer bei Manchester United in einer Sackgasse.
Beim Champions-League-Duell zwischen Hoeneß‘ München und den Red Devils am Mittwoch (21 Uhr/DAZN und im ntv.de-Liveticker) Der 23-Jährige bleibt außen vor, obwohl Teammanager Erik ten Hag personelle Probleme hat. Wird Sancho vielleicht nie wieder für den Verein spielen, der 2021 satte 85 Millionen Euro für ihn an den BVB gezahlt hat? „Ich weiß es nicht“, sagte ten Hag letzte Woche.
Der Niederländer hatte in der vergangenen Saison seine schützende Hand über Sancho gehalten, als dieser wegen körperlicher und geistiger Probleme eine Auszeit nahm. Als es aber auch in dieser Saison nicht so gut lief, machte Sancho seinem Frust online Luft. Er schrieb, dass er seiner Rolle als „Sündenbock“ überdrüssig sei und bestritt, dass ten Hag ihn wegen seiner angeblich schlechten Trainingsleistungen aus dem Kader gestrichen habe. Sancho sagte, es gebe „andere Gründe“ für seinen Rauswurf, ohne diese zu nennen. Später löschte er den Tweet.
„Man muss hart sein“
Doch das Tischtuch wurde zerschnitten, ten Hag sah sein Vertrauen missbraucht – und ließ nun verlauten, dass Sancho bereits mehrfach aus der Reihe geraten sei. „Es geht nicht darum, dass jemand einen Fehler macht“, sagte er. Geschieht dies jedoch dauerhaft, „muss man hart sein.“
Seine Geradlinigkeit bewies Ten Hag auch in zwei weiteren prominenten Fällen: Rechtsaußen Antony wurde nach Gewaltvorwürfen freigelassen, Stürmer Mason Greenwood, dessen Verfahren wegen Vergewaltigungsverdachts eingestellt wurde, wurde zum FC Getafe abgeschoben. Das würde Spielraum für Sancho lassen, aber auch sportlich drängt er sich nicht auf. In 82 Spielen für United erzielte er magere zwölf Tore. Sein Vertrag läuft bis 2026; Zuletzt gab es Gerüchte über eine „Flucht“ nach Saudi-Arabien. Und Hoeneß? Im Nachhinein dürfte er durchaus froh sein, dass der BVB damals eingegriffen hat.