
In Deutschlands Nachbarländern ist die Lage dramatisch. Die Bundesrepublik bleibt davon jedoch unberührt.

Schaulustige in Dresden blicken auf die teilweise eingestürzte Carolabrücke über der Elbe, die sich aufgrund des drohenden Hochwassers rasant aufbläst.
In Österreich, Tschechien, der Slowakei, Polen und Rumänien sorgt die Hochwassersituation für dramatische Szenen, in Deutschland ist die Lage dagegen weitgehend stabil. In Polen ertrank ein Mensch, in Österreich starb ein Feuerwehrmann bei einem Hochwassereinsatz. In Rumänien kamen infolge der Überschwemmungen mindestens sechs Menschen ums Leben.
Stand Sonntagabend gab es in Deutschland offiziell keine wetterbedingten Todesfälle. Mancherorts galten erste Alarmstufen, ansonsten blieb die Lage aber weitgehend ruhig.
In Südbayern regnete es heftig und verursachte kleinere Überschwemmungen. Der Deutsche Wetterdienst warnte vor anhaltendem Regen in den Alpen, im Alpenvorland, im Bayerischen Wald und vom Vogtland bis Ostsachsen. Wegen des starken Regens war der Zugverkehr zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald am Sonntag eingeschränkt.
Der ungewöhnlich starke Schneefall in den Alpen hat die Lawinengefahr deutlich erhöht. Die Polizei in Oberbayern appellierte an Wanderer und Bergsteiger, keine unnötigen Risiken einzugehen. Bis Dienstag werden im Süden und Südosten Bayerns weitere heftige Niederschläge erwartet.
Hochwassersituation im Landkreis Berchtesgadener Land in Oberbayern.
Schutzmaßnahmen für die Dresdner Altstadt
In Ostsachsen müssen sich die Menschen in den kommenden Tagen auf steigende Pegelstände der Flüsse einstellen. In Dresden meldete die Landeshochwasserzentrale am frühen Abend einen Pegelstand von 5,01 Metern, damit liegt der Wasserstand bei Stufe 2. Der Normalpegel der Elbe beträgt am Pegel Dresden 2 Meter, beim Jahrhunderthochwasser 2002 lag er bei 9,40 Meter. Der Richtwert für Stufe 3 (6 Meter) wird voraussichtlich am Montagnachmittag erreicht.
Nach aktuellen Prognosen soll der Elbepegel in Schöna, nahe der tschechischen Grenze, am Dienstag die höchste Alarmstufe 4 erreichen. Der kritische Wasserstand von 7,50 Metern werde voraussichtlich am Dienstag gegen Mittag überschritten, geht aus den Daten des Landeshochwasserzentrums hervor. Ab einem Wasserstand von 5,50 Metern werde die Stadt mit der Errichtung mobiler Hochwasserschutzwände beginnen.
Hochwasser bedroht auch Brandenburg
Seit heute früh gilt in der Gemeinde Schöna die Alarmstufe 2, zuletzt lag der Wasserstand bei 5,59 Metern. Der Mittelwert liegt dort bei 1,58 Metern. Der Richtwert von 6 Metern für die Alarmstufe 3 wird voraussichtlich in der Nacht zum Sonntag erreicht.
Wegen Hochwassergefahr konnten die Arbeiten an der eingestürzten Carolabrücke auf Dresdner Neustädter Seite schneller abgeschlossen werden als zunächst geplant. Der am Mittwoch in die Elbe gestürzte Brückenteil bleibt zwar zunächst bestehen, hat nach derzeitiger Einschätzung aber keine größeren Auswirkungen auf den Wasserstand.
Auch in Brandenburg droht zum Wochenbeginn Hochwasser. Eine Sprecherin des Umweltministeriums sagte: „Sollten die prognostizierten hohen Niederschlagsmengen anhalten, dürfte sich an der Lausitzer Neiße von Sonntag bis Montag und an Oder und Elbe ab Mitte nächster Woche eine Hochwasserwelle bilden.“
Mit Agenturen.