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Angst in Niederösterreich
Starkregen sorgt für Verkehrschaos in Wien
16.09.2024, 08:53
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Die Hochwasserlage in Österreich bleibt angespannt. Während in der Hauptstadt Wien der Pegel zurückgeht, bereiten sich die Menschen in der umliegenden Region auf einen weiteren Tag mit heftigen Regenfällen vor. Das Militär transportiert Sandsäcke mit Black-Hawk-Helikoptern.
Laut dem Wetterdienst des ORF wird im vom Hochwasser betroffenen Österreich ein weiterer Tag mit heftigen Regenfällen erwartet. In Niederösterreich, das zum Katastrophengebiet erklärt wurde, sei die Nacht ruhig gewesen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.
Doch bis Dienstag werden im östlichen Bundesland bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet, so ein Vertreter der Landesregierung. Laut Wetterexperten des Senders ORF sind mancherorts von Tirol bis Ostösterreich sogar noch größere Mengen möglich.
Die von Niederösterreich umschlossene Hauptstadt Wien war trotz zurückgehender Wasserstände weiterhin von massiven Problemen im öffentlichen Nahverkehr betroffen. Die meisten U-Bahn-Linien der Zwei-Millionen-Metropole verkehrten zum Arbeitswochenbeginn nur auf Teilstrecken. Die staatliche Bahngesellschaft ÖBB lässt auf den Süd- und Weststrecken von und nach Wien derzeit keine Züge fahren.
Zudem müssen Dutzende Passagiere eines Schweizer Flusskreuzfahrtschiffes auf der Donau in Wien bleiben. Die rund 100 Passagiere und etwa 40 Besatzungsmitglieder dürfen die am Ufer festgemachte „Thurgau Prestige“ derzeit nicht verlassen, wie der Schweizer Sender SRF unter Berufung auf das Reiseunternehmen Thurgau Travel berichtete. Ein Von-Bord-Gehen sei für die Schiffsgäste nicht mehr möglich, da der Steg zur Pier überflutet sei.
Medienberichten zufolge sind auch weitere Kreuzfahrtschiffe in Wien gestrandet. Ob und wann die Schiffsgäste von Bord gehen können, entscheiden laut Thurgau Travel die lokalen Behörden. Den Aussagen von Passagieren zufolge wurde ihnen laut SRF mitgeteilt, dass sie mindestens bis Dienstag auf dem Schiff bleiben müssten. Die „Thurgau Prestige“ sollte von Linz nach Budapest und zurück fahren und macht nun bis auf Weiteres Halt in Wien.
Feuerwehrmann gestorben
Im besonders betroffenen Niederösterreich wurden am Wochenende nach Angaben der Einsatzkräfte mehrere Hundert Menschen aus den Hochwassern gerettet. In Rust im niederösterreichischen Tullnerfeld starb am Sonntag ein Feuerwehrmann beim Leerpumpen eines Kellers.
![Durch einen Dammbruch in St. Pölten standen Dutzende Häuser unter Wasser.](https://apps-cloud.n-tv.de/img/25229518-1726466983000/17-6/750/483014797.jpg)
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Durch einen Dammbruch in St. Pölten standen Dutzende Häuser unter Wasser.
(Foto: picture alliance/dpa)
In St. Pölten brach ein Damm und überschwemmte mehrere Dutzend Häuser. Die Gemeinde richtete Notunterkünfte ein. „Das ist eine Ausnahmesituation, wie wir sie noch nie erlebt haben“, sagte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am späten Nachmittag. Laut der österreichischen Zeitung „Der Standard“ mussten im Bezirk St. Pölten bis zum späten Sonntagabend 304 Menschen gerettet werden.
Am Stausee Ottenstein am Kamp wurden Hochwasserklappen geöffnet, um einen Teil des Wassers kontrolliert abfließen zu lassen. Seitdem strömen Wasserfontänen die Staumauer hinab. Dadurch steigt der Wasserstand im Unterlauf des Kamps immer weiter an und Straßen und Wiesen werden überflutet.
In Niederösterreich waren über 25.000 Einsatzkräfte im Einsatz, unterstützt von rund 1.000 Soldaten. Bis zum Einbruch der Dunkelheit transportierte das Militär mit einem Black-Hawk-Helikopter große Säcke mit Sand und Kies, um undichte Stellen in Staudämmen abzudichten.