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Die öffentliche Trainersuche des FC Bayern sorgt bei Experten für Kopfschütteln. Thomas Hitzlsperger kritisiert die Rolle Herbert Hainers.
München – Der FC Bayern hat im Februar seine Trennung von Thomas Tuchel zum Saisonende bekannt gegeben, einen Nachfolger konnte der Rekordmeister bislang nicht präsentieren. Mit Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick wurden drei erklärte Wunschkandidaten abgelehnt. Damit dürfte es für den FC Bayern schwierig werden, die vierte Wahl als Top-Lösung zu verkaufen.
Zuletzt wurde viel darüber spekuliert, welche Rolle die teils naiven Äußerungen von Ehrenpräsident Uli Hoeneß gespielt haben könnten. Der langjährige Mäzen des FC Bayern begann kurz vor dem Halbfinale in der Champions League gegen Real Madrid einen sehr unnötigen Streit mit Tuchel. Rangnick bestritt jedoch jeglichen negativen Einfluss auf seine Entscheidung.
Hitzlsperger stellt klar: „Der Geist hört auf zu arbeiten“
Thomas Hitzlsperger setzte sich nun bei einer Lesung seines Buches „Samples of Courage“ kritisch mit der Rolle von Präsident Herbert Hainer auseinander. „In dem Moment, in dem er beim FC Bayern durch die Tür geht, bleiben seine Gedanken stehen“, wird der Angriff des Ex-Nationalspielers deutlich, wie das Portal miasanrot.de Hitzlsperger zitiert. Hainer habe als Präsident und Aufsichtsratschef die „wichtigste Rolle in so einem Traditionsverein“, dieser werde er jedoch stets nicht gerecht.
Hitzlsperger übt insbesondere Kritik an Hainers öffentlichen Auftritten, die in der Tat zumindest als unglücklich interpretiert werden können. So legte der Präsident im März 2023 Julian Nagelsmann einen hervorragenden Zwischenbericht vor: „Die Trainerdiskussion zwischendurch kam von außen, wir haben sie nicht angezettelt“, sagte Hainer damals dem kicker.
Wenige Tage später trennte sich der FC Bayern von Nagelsmann, dessen spektakuläre Rückkehr an seiner Verlängerung beim DFB-Team scheiterte. Die Trainersuche konzentrierte sich dann auf Ralf Rangnick. „Wir sind in guten Gesprächen mit Ralf. Er ist ein ausgezeichneter Kenner der Fußballszene. „Wenn das passiert, ist er eine sehr gute Wahl“, zeigte sich Bayern-Boss Hainer optimistisch.
„Er kommentiert Dinge, über die er nichts sagen sollte.“
Diese Worte sprach der Präsident unmittelbar nach dem 2:2-Unentschieden im Hinspiel des Champions-League-Halbfinales gegen Real Madrid, und am nächsten Tag sagte Rangnick dem FC Bayern ab. Hainer mag daran zwar nicht konkret schuld sein, dennoch bleibt aus Hitzlspergers Sicht ein unglücklicher Eindruck zurück.
„Jedes Mal, wenn ihm ein Mikrofon unter den Mund gehalten wird, sagt er etwas. „Er sagt etwas zum Trainer, er sagt etwas zur Mannschaft, er kommentiert Dinge, über die er nichts sagen sollte“, sagt Hitzlsperger, der als ehemaliger Vorstandsvorsitzender des VfB Stuttgart aus eigener Erfahrung weiß, wie schwierig die Zusammenarbeit ist Vorstände und Präsidenten können sein.