Himmelserscheinung: Am Nachthimmel sind die Kometen „Swan“ und „Lemmon“ zu sehen
Zwei Kometen kommen in sicherer Entfernung zu Besuch. Beide könnten mit bloßem Auge sichtbar sein – sofern das Wetter es zulässt.
© Gerald Rhemann, Michael Jäger (Ausschnitt)
Der Komet „Lemmon“ wird in den nächsten Oktobertagen über den Nachthimmel ziehen.
„Schwan“ und „Lemmon“ am Nachthimmel: In den kommenden Oktobernächten können zwei Kometen beobachtet werden, sofern keine Wolken das Spektakel stören. Am Wochenende (17. bis 19. Oktober) erreicht „Schwan“ seine größte Helligkeit und kann von Sternguckern und Amateurastronomen verfolgt werden. Dann könne es von erfahrenen Beobachtern mit bloßem Auge, auf jeden Fall aber mit einem Fernglas gesehen werden, sagte Uwe Pilz, der Vorsitzende des Vereins der Sternenfreunde (VdS e.V.) mit Sitz im südhessischen Bensheim, der Deutschen Presse-Agentur.
„Der Komet erschien ‚plötzlich‘ am Himmel, weil er ungefähr aus der Richtung der Sonne kam“, erklärte Pilz gegenüber „Swan“, der erst im September 2025 bemerkt wurde. „Man kann diese Körper nicht sehen, und wenn man sie doch sieht, sind sie oft ziemlich hell.“ Der Komet mit dem offiziellen Namen C/2025 R2 werde unserem Heimatplaneten bis auf gut 30 Millionen Kilometer nahe kommen, sagte Richard Moissl von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). „Im Südwesten wird es in den Oktoberabenden sein, im Süden Anfang November“, sagte Pilz.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes besteht zumindest in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Teilen Deutschlands die Möglichkeit eines Spektakels. Von Westen würden Wolken aufziehen, im Osten des Landes könne die Sicht aber klar sein, sagte eine Sprecherin. In der Nacht zum Montag sieht es noch schlimmer aus – Chancen bestehen eher noch im Nordosten. „Danach wird es instabil und die Wolken werden immer dichter.“ Zumindest sollte der Mond kein Störfaktor sein. Der Mond nimmt ab und nächste Woche wird es Neumond geben.
Das Himmelsphänomen wird erst in 1.410 Jahren wiederkommen
„Lemmon“ oder C/2025 A6 hingegen ist ein regelmäßiger, aber seltener Besucher: „Der Komet war zuletzt vor rund 1.320 Jahren hier und wird uns in 1.410 Jahren wieder besuchen“, sagte Pilz. Anfang des Jahres stellte sich heraus, dass es wieder im Anflug war. Der Komet ist nun bereits am Morgenhimmel zu beobachten. „Am Ende der Nacht ist es sehr hoch und kann mit einem Fernglas gesehen werden.“
Der Himmelskörper bewegt sich sehr schnell und durchläuft mehrere Sternbilder, darunter den Großen Wagen, auch Großer Wagen genannt. Die nächste Entfernung zur Erde wird am kommenden Dienstag mit fast 90 Millionen Kilometern erreicht. „Da sowohl die Erde als auch die Sonne nahe sind, ist es ein auffälliger Komet und kann von einem dunklen Standort aus mit bloßem Auge gesehen werden“, sagt Pilz. Die beste Zeit ist der 28. bis 31. Oktober, wenn er am hellsten zu sehen ist.
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