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Herz- und Gefäßerkrankungen: Cholesterinmedikamente sollen das Herzinfarktrisiko deutlich senken

Eine in den USA durchgeführte Studie legt die Wirksamkeit eines neuen Cholesterin-Medikaments gegen Herz- und Gefäßerkrankungen nahe. Wie das Unternehmen Amgen mitteilte, könnte die Hinzufügung des Medikaments namens Repatha zur Standardtherapie das Risiko schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse bei gefährdeten Patienten verringern, die noch nie ein solches hatten Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erlitten hatten, konnte um 25 Prozent reduziert werden. In absoluten Zahlen kam es bei 6,2 Prozent der Patienten unter Repatha zu einem schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignis – im Vergleich zu acht Prozent unter Placebo.

Die Studie wurde auf einem Treffen der American Heart Association in New Orleans vorgestellt. Demnach wurden mehr als 12.000 Menschen untersucht, die an Diabetes oder Arteriosklerose, also der krankhaften Ablagerung von Plaques in den Arterien, litten. Allerdings erlitten die Patienten bislang keine Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Das Medikament reduzierte in dieser Gruppe das Risiko eines ersten Herzinfarkts um 36 Prozent.

Die Studienautoren gaben an, dass das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer 66 Jahre betrug, 43 Prozent waren weiblich und 93 Prozent waren weiße Amerikaner.

Hoffnung auf neue Behandlungsmöglichkeiten

Die Ergebnisse zeigen erstmals, dass ein Medikament aus der Gruppe der sogenannten PCSK9-Inhibitoren bei der Vorbeugung dieser Krankheiten wirksam ist, sagte Jay Bradner, Leiter Forschung und Entwicklung bei Amgen. Diese Wirksamkeit soll nun mehr Patienten zugänglich gemacht werden.

Die neue Medikamentengruppe zielt auf das Protein PCSK9 ab, das den LDL-Cholesterinspiegel im Blut aufrechterhält. Ein erhöhter LDL-Cholesterinspiegel gilt als schädlich und als Risikofaktor für Erkrankungen wie Herzinfarkt und Gefäßerkrankungen. Herkömmlicherweise werden zur Senkung des LDL-Cholesterins sogenannte Statine in Tablettenform verabreicht, die die Produktion des Proteins in der Leber blockieren. Repatha von Amgen wird mit einer kleinen Injektion unter die Haut gespritzt.

Die Medikamentengruppe der PCSK9-Inhibitoren könnte Menschen helfen, bei denen diese Therapieform nicht anschlägt. Auch andere Anbieter forschen an Medikamenten dieser Gruppe, darunter Merck.

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