Edeka spürt die Auswirkungen eines jahrelangen Streits.Bild: imago images / Schöning
Supermarkt
Kaffeeliebhaber aufgepasst: Beim Jacobs-Hersteller JDE brodelt es. Aufgrund des Preiskampfs mit Edeka bleiben die Regale leer und beliebte Marken sind Mangelware. Gleichzeitig baut das Unternehmen Stellen ab.
9. November 2025, 15:16 Uhr9. November 2025, 15:16 Uhr
In den vergangenen Monaten gab es kaum gute Nachrichten über das beliebteste Getränk der Deutschen. Die Preise für Kaffee sind kontinuierlich gestiegen, und Supermärkte mussten die Bohnen teilweise in Vitrinen einsperren, um sie vor Diebstahl zu schützen.
Und nun gibt es die nächste schlechte Nachricht: Durch den Streit zwischen dem Kaffeeriesen JDE (Jacobs Douwe Egberts) und Edeka herrscht Kaffeeknappheit in den Regalen – vor allem bei beliebten Marken wie Senseo und Tassimo, weiß die „Lebensmittel Zeitung“.
Gleichzeitig baut JDE Stellen ab und will weltweit Milliarden einsparen, weil der Kaffeehersteller JDE unter Druck steht. In Deutschland, Österreich und der Schweiz streicht der Konzern nach eigenen Angaben eine „mittlere zweistellige Zahl an Stellen“. Darüber hinaus werden die Bereiche Einzelhandel und Gastronomie zusammengelegt. Das Ziel ist mehr Effizienz, geringere Kosten – und die Abfederung der explodierenden Preise für Rohkaffee.
Edeka: Kaffeelücken in Supermarktregalen
Während intern gespart wird, ist der Druck auch in den Supermarktregalen spürbar: Edeka und JDE liegen seit Monaten im Streit. Grund sind Preiserhöhungen, auf die sich beide Seiten nicht einigen können. Die Folge sind inzwischen Kaffeelücken in vielen Filialen.
Insbesondere bei Senseo- und Tassimo-Kapseln bleiben die Fächer leer. Diese Produkte sind besonders margenstark und kaum ersetzbar. Filterkaffee wie Jacobs Krönung hingegen bleibt in der Regel weiterhin erhältlich.
Laut „Lebensmittel Zeitung“ können Einzelhändler seit Anfang Oktober keine neuen Tassimo- oder Senseo-Produkte mehr bestellen. Während Rewe mit Sonderangeboten für Tassimo-Produkte lockt, gehen Edeka-Kunden oft leer aus.
Kostendruck und Umstrukturierung beim Kaffeeriesen JDE
Das Sparprogramm ist Teil eines größeren Plans: Bis 2027 will JDE weltweit rund 500 Millionen Euro einsparen. Und das alles, während sich der Konzern zum globalen Kaffeegiganten formiert – durch den Zusammenschluss mit der Kaffeesparte von Keurig Dr Pepper. Zusammen erwirtschaftet die neue Gruppe einen Jahresumsatz von rund 16 Milliarden US-Dollar und ist in über 100 Ländern aktiv.
Was das für den deutschen Markt bedeutet, ist noch unklar. Sicher ist nur, dass das Unternehmen wettbewerbsfähig bleibt. „Wir wollen mit der Marke Jacobs vor allem im Bereich der ganzen Bohnen weiter wachsen und jüngere Zielgruppen erschließen“, sagt Uschi Wagener, Bereichsleiterin Einzelhandel und Außer-Haus bei JDE, gegenüber der „Lebensmittel Zeitung“.
