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Herdeckes Bürgermeisterin Iris Stalzer meldete sich am Tag vor der Messerattacke bei der Polizei

Herdeckes Bürgermeisterin Iris Stalzer meldete sich am Tag vor der Messerattacke bei der Polizei

Angst vor einer Adoptivtochter


Iris Stalzer suchte kurz vor der Messerattacke Hilfe bei der Polizei

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Iris Stalzer fühlte sich offenbar schon seit längerem von ihrer Adoptivtochter bedroht. Einem Bericht zufolge besuchte der Bürgermeister von Herdecke am Tag vor der Messerattacke eine Polizeiwache. Demnach ging es erneut um häusliche Gewalt.

Die designierte Herdecke-Bürgermeisterin Iris Stalzer, die bei einem Messerangriff schwer verletzt wurde, hat sich offenbar am Tag vor der Tat hilfesuchend an die Polizei gewandt. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung fühlte sich die 57-jährige SPD-Politikerin von ihrer Adoptivtochter bedroht und fürchtete um ihr Leben.

Am Montag soll Stalzer persönlich auf dem Polizeirevier in Wetter/Ruhr erschienen sein. Ihr Mann war zu dieser Zeit auf Geschäftsreise. „An diesem Tag kam es zweimal zu persönlichem Kontakt“, bestätigte ein Polizeisprecher der Zeitung. „Es wurde ein Prozess erstellt und alle notwendigen Maßnahmen ergriffen.“

Dem Bericht zufolge ging es erneut um häusliche Gewalt. Mehrfach soll Stalzer von Konflikten mit ihrer Adoptivtochter berichtet haben. Die Politikerin soll im Juni einen aufrührerischen Brief an die Polizei und das Jugendamt geschrieben haben, in dem sie ihre Verzweiflung und ihr Gefühl von den Behörden im Stich gelassen schilderte. „Wir haben die Anzeige mit ihr besprochen und abschließend bearbeitet“, sagte der Polizeisprecher.

Angriff aus Rache?

Am Dienstagnachmittag rief die 17-jährige Adoptivtochter selbst den Notruf an und behauptete, ihre Mutter sei von mehreren Männern angegriffen worden. Als Rettungskräfte eintrafen, fanden sie Stalzer blutüberströmt in einem Sessel im Wohnzimmer. Sie erlitt 13 Stichwunden am Oberkörper sowie Hämatome und Schädelbrüche. Zeitweise war ihr Leben in Gefahr.

Im Krankenhaus sagte Stalzer dem Bericht zufolge, dass ihre Adoptivtochter die Täterin sei. Mit Deospray und einem Feuerzeug versuchte sie, die Haare und die Kleidung ihrer Mutter in Brand zu setzen. Die Tochter soll sie zudem stundenlang im Keller gefoltert und schließlich mit zwei Messern auf sie losgegangen sein. Vermutlich aus Rache, weil sie sich im Gegensatz zu ihrem 15-jährigen Adoptivsohn vernachlässigt und benachteiligt fühlte. Bei einer Durchsuchung des Hauses fanden Ermittler ein Messer im Rucksack des Sohnes und blutbefleckte Kleidung der Tochter. Beide Jugendlichen wurden dem Jugendamt übergeben.

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