
Der Sensorlösungsanbieter Hensoldt und die deutsche AVILUS, ein Spezialist für unbemannte Luftfahrtsysteme (UAV), haben eine strategische Partnerschaft vereinbart. Ziel der Zusammenarbeit sei die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung modernster Sensor- und ISR-Systeme, die auf bewährten Technologien und agilen Produktionskapazitäten „Made in Germany“ basieren, schreibt Hensoldt in einer Stellungnahme.
Durch die Integration von Hensoldt-Sensoren – darunter ein leistungsstarkes elektrooptisches System, AMPS-M und das „PrecISR“-Radar – mit dem Missionsbetriebssystem „MissMarvin“ sollen skalierbare UAV-Plattformen entstehen, die sowohl militärischen als auch zivilen Anforderungen gerecht werden, heißt es in der Erklärung.
Mit der bereits erteilten Genehmigung des Luftfahrtbundesamtes für zivile Flüge und dem Betriebsmodell „company own, firmenoperated“ adressieren die Partner nach eigenen Angaben ein breites Spektrum an Einsatzszenarien – vom Katastrophenschutz über die Überwachung kritischer Infrastruktur bis hin zur nationalen Grenzsicherung.
Die Zusammenarbeit ist Teil der Hensoldt-Strategie, durch gezielte Partnerschaften innovative Lösungen im Sinne von „Software Defined Defense“ zu schaffen. Erste Demonstrationen und Pilotprojekte sind bereits in Vorbereitung. Ziel ist es, neue nationale und internationale Standards für ISR-Fähigkeiten in der unbemannten Luftfahrt zu setzen.
„Mit AVILUS haben wir einen agilen UAV-Spezialisten an unserer Seite, der unsere hochmodernen Sensorlösungen optimal zur Wirkung bringt. Gemeinsam setzen wir auf technologische Souveränität und kurze Wege von der Entwicklung bis zur Einsatzreife – für leistungsstarke und belastbare UAV-Kompetenz in Deutschland“, sagt Christina Canitz, Bereichsleiterin Optronik bei Hensoldt, laut Mitteilung. Ziel von AVILUS ist es, mit robusten, unbemannten Flugsystemen gezielt Leistungslücken im Verwundetentransport, in der Logistik und in der Aufklärung zu schließen. Nach Angaben des Unternehmens stehen Nähe, Zuverlässigkeit und schnelle Verfügbarkeit im Vordergrund.
Das elektrooptische System ermöglicht laut Hensoldt die Erkennung, Klassifizierung und Verfolgung von Objekten dank multispektraler Sensorik und KI-gestützter Echtzeitverarbeitung. Es kombiniert HD-Wärmebild-, Farb-/Low-Light-, SWIR- und Weitwinkelkameras für umfassendes Situationsbewusstsein – alle Sensoren stehen gleichzeitig zur Verfügung und können über einen hochpräzisen 4-Achsen-Gimbal gesteuert werden.
Laut Hersteller kombiniert AMPS-M ein Selbstschutzsystem mit bis zu 16 intelligenten Täuschkörperwerfern und integriert verschiedene Warnsensoren sowie Schutzmaßnahmen gegen Raketen-, Laser- und Radarbedrohungen. Die Plattform profitiert von hoher Modularität, minimalem Wartungsaufwand und mehr als 700 Systemen im weltweiten Einsatz mit Tausenden von Flugstunden.
„PrecISR“ ist ein softwaredefiniertes X-Band-Radar mit Active Electronic Beam Sweeping (AESA), das mehr als 1.000 Objekte gleichzeitig erkennt und verfolgt, unabhängig vom Wetter und über große Entfernungen. Das System ist einfach zu integrieren, ITAR-frei und dank seiner Skalierbarkeit für eine Vielzahl von UAV-Plattformen geeignet.
AVILUS ist Hersteller und zertifizierter Betreiber (EASA LUC) einer neuen Klasse unbemannter Flugsysteme mit Abfluggewichten bis zu einer Tonne. Zum Portfolio gehört der „Grille“, ein vollelektrischer Multikopter für Evakuierungseinsätze bis ca. Die „Wespe“, ein vielseitiges Drehflügler mit Verbrennungsmotor für den Material- und Unfalltransport sowie Unterstützung bis ca. 50 Kilometer. 300 Kilometer und die Bussard, ein Starrflügler mit einer Reichweite von bis zu 2.500 Kilometern, 14 Stunden Flugzeit und 150 Kilogramm Nutzlast für strategische Fernaufklärungseinsätze in der Tiefe.
Lah