Besserung in Sicht?
Heizölpreis durchbricht deutliche Marke
7. November 2025 – 11:53 UhrLesezeit: 2 Minuten
Der Heizölpreis steigt über die kritische Ein-Euro-Marke. Experten gehen jedoch davon aus, dass dies ein kurzfristiger Trend sein wird.
Der Heizölpreis hat die psychologisch wichtige Marke von einem Euro pro Liter deutlich überschritten. Laut Vergleichsportal Tecson liegt der Preis bei 1.019 Euro/Liter – bzw. 101,90 Euro/100 Liter inklusive Mehrwertsteuer bei einer Bestellmenge von 2.500 Litern. Der Preis für Heizöl ist innerhalb eines Monats um fast neun Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es ebenfalls einen Zuwachs von 2,9 Prozent, wenn auch nur leicht.
An den Rohölbörsen bewegen sich die Preise für Brent und WTI derzeit kaum. Anders verhält es sich mit Gasöl, einem Vorprodukt für Heizöl. Laut Tecson-Experte Thomas Petersen gab und wird es eine Deckungsrally bzw. einen Kaufzwang aufgrund früherer Leerkäufe (Short Squeeze) bei Gasöl geben.
Dies ist jedoch nur ein vorübergehender Effekt. Mit einem grundsätzlichen Anstieg der Nachfrage ist nicht zu rechnen. Ein weiterer Grund für den starken Anstieg ist die Entscheidung der OPEC+, ihre Fördermenge im ersten Quartal 2026 nicht auszuweiten. Gleichzeitig senkt Saudi-Arabien seine Rohölpreise für den asiatischen Markt. Analysten interpretieren dies als Reaktion auf die zunehmende Marktsättigung.
Mehrere Prognosen gehen für das Gesamtjahr 2026 von einem weltweiten Ölüberangebot aus. Das heißt aber nicht, dass Heizöl tatsächlich günstiger ist. Ab dem 1. Januar 2026 steigt die CO2-Steuer auf bis zu 65 Euro/Tonne. Das entspricht etwa 20,70 Cent pro Liter Öl.
Nach Schätzungen von Tecson sollten Besitzer von Ölheizungen ihre Tanks derzeit nicht füllen. Wer noch genügend Vorräte hat, sollte daher auf Rückgänge in den kommenden Wochen spekulieren, aber auch mögliche Lieferengpässe kurz vor der Weihnachtszeit einkalkulieren.
Das Vergleichsportal Esyoil gibt den Durchschnittspreis derzeit mit 96,19 Euro/100 Liter an (bei einer Bestellmenge von 3.000 Litern inklusive Mehrwertsteuer). Allerdings ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch hier die entsprechende Marke überschritten wird. In Thüringen wird der Durchschnittspreis bereits mit 100,96 Euro/100 Liter angegeben. In Nordrhein-Westfalen sind es hingegen immer noch 94,85 Euro/100 Liter. Eine klare Kaufempfehlung geben die Esyoil-Experten zwar nicht ab – sie raten aber auch nicht vom Kauf ab.
