Gute Nachrichten für Verbraucher: Aktuellen Daten zufolge könnte Heizen mit Öl und Gas im kommenden Winter günstiger sein als in der vergangenen Heizperiode. Erdgas sei bundesweit im Schnitt sechs Prozent billiger als vor einem Jahr, Heizöl sogar 23 Prozent günstiger, berichten Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf eine Analyse des Vergleichsportals Verivox. Neben dem Brennstoffpreis hänge die Heizrechnung natürlich auch davon ab, wie kalt der Winter ausfällt.
Mit Blick auf den starken Preisanstieg vor zwei Jahren, der durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgelöst wurde, sagte Verivox-Experte Thorsten Storck: „Aktuell sind die Gaspreise rund 47 Prozent niedriger als während der Energiekrise. Das entlastet die Haushalte in Deutschland spürbar“, sagte Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. Vor allem Neukunden könnten Gas fast wieder zu Vorkrisenpreisen kaufen. Aktuell werden 11,41 Cent pro Kilowattstunde Gas fällig.
Durch den Wechsel können Sie fast 1100 Euro sparen
Als Grund für den Gaspreisverfall nannte der Experte die Entwicklung auf den Großhandelsmärkten: Kostete eine Megawattstunde (MWh) Erdgas an der niederländischen Börse TTF vor einem Jahr noch 50 bis 55 Euro, schwanke der Preis aktuell zwischen 35 und 40 Euro pro Megawattstunde (MWh).
Auch Ölkunden können laut Verivox mit geringeren Heizkosten als im Vorjahr rechnen. Kostete leichtes Heizöl im September 2023 im Schnitt noch rund 119 Euro je Hektoliter, seien es zum Start der Heizsaison 2024 rund 92 Euro. Für Heizölkunden könne das also ein günstiger Zeitpunkt sein, noch mal vollzutanken – auch im Hinblick auf den zum Jahreswechsel wieder steigenden CO₂-Preis.
Dem Bericht zufolge steigen die Kosten für eine Tonne Kohlendioxid ab 1. Januar 2025 um zehn Euro auf 55 Euro. Wie viel des erhöhten CO₂-Aufschlags die Versorger an die Verbraucher weitergeben, ist nicht geregelt. Das entscheiden die Unternehmen selbst.
Rechnerisch läge der Anteil des CO₂-Preises je Liter Heizöl leicht dann bei rund 17 Cent. Im Vergleich zum Jahr 2024 würden die durch den CO₂-Preis verursachten Kosten für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 2.000 Litern Heizöl also von 287 Euro auf 350 Euro pro Jahr steigen.
Die Mehrkosten steigen für einen Haushalt mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden von 194 Euro im Jahr 2024 auf 237 Euro im Jahr 2025. Haushalte, die mit Gas heizen, sollten laut Verivox schon jetzt prüfen, ob sie möglicherweise durch einen Tarif- oder Anbieterwechsel Geld sparen können.
Dem Bericht zufolge beträgt der Durchschnittspreis des günstigsten Angebots für Neukunden derzeit 8,75 Cent/kWh und ist damit rund 38 Prozent niedriger als in der Grundversorgung.
Laut Preisvergleichsexperten könnte ein Haushalt in einem freistehenden Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh derzeit durch den Wechsel von der örtlichen Grundversorgung zum günstigsten Angebot mit Preisgarantie durchschnittlich 1.091 Euro pro Jahr sparen. (lehm)