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Der Schauspieler Heinz Hoenig liegt auf der Intensivstation. Er hat keine Krankenversicherung – und ist nicht allein.
Heinz Hoenig kämpft ums Überleben. Die Situation des 72-Jährigen sei „sehr kritisch“, da er mit akuten Herzproblemen auf der Intensivstation liege, teilte die Leitung am Wochenende mit. Gleichzeitig startete sie einen Spendenaufruf, um „Heinz und seine Familie bei der Deckung der Kosten für die bevorstehende, lebenswichtige Herzoperation zu unterstützen“, wie es auf Instagram hieß. Denn: Hoenig ist offenbar nicht krankenversichert.
Nach Angaben seiner Frau war er früher privat versichert, konnte die Beiträge aber zuletzt nicht mehr zahlen. Der Schauspieler, der im Januar am Dschungelcamp teilnahm, ist nicht allein. Obwohl es in Deutschland eigentlich eine Versicherungspflicht gibt, wollen oder können viele Menschen die Beiträge nicht bezahlen.
Heinz Hoenig ist kein Einzelfall: „Mehrere Hunderttausend Menschen sind nicht krankenversichert“
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es im Jahr 2019 in Deutschland 61.000 Menschen, die nicht krankenversichert waren. Allerdings dürfte die Dunkelziffer deutlich höher liegen, wie die Hilfsorganisation „Ärzte der Welt“ auf Anfrage mitteilte von IPPEN.MEDIA erklärt. „Wir gehen davon aus, dass mehrere hunderttausend Menschen in Deutschland keine Krankenversicherung haben.“
Die Angaben des Statistischen Bundesamtes basieren auf einer Haushaltsbefragung. Deshalb weicht die tatsächliche Zahl so stark von der damaligen Volkszählung ab, erklärt die Organisation. „Personen, die obdachlos sind oder keine Meldeadresse und/oder keinen regulären Aufenthaltsstatus haben, fallen nicht darunter.“ Allerdings sind diese Menschen häufig von dem Problem betroffen. „Man kann also davon ausgehen, dass die tatsächliche Zahl der Nichtversicherten deutlich höher liegt.“
Krankenversicherung in Deutschland: Viele „Hürden“
Der Grund für den Verzicht auf den Versicherungsschutz sind nicht nur finanzielle Aspekte. „Es gibt zahlreiche weitere Hürden, die Menschen in Deutschland von der notwendigen Gesundheitsversorgung ausschließen. Dazu gehören Sprachbarrieren, hohe bürokratische Hürden und rechtliche Hürden.“
Auch wenn Sie nicht krankenversichert sind, werden Sie bei schweren Erkrankungen oder akuten Schmerzen versorgt. Es erfolgt jedoch nur eine reine Notfallversorgung. Nachsorge- bzw. Folgebehandlungen müssen selbst bezahlt werden. Das kann sehr teuer werden, nicht nur im Fall Hoenigs. (als)
