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Harzer Schmalspurbahnen: „Der Staat hilft – aber nur, wenn er genau weiß, wo“

Harzer Schmalspurbahnen: „Der Staat hilft – aber nur, wenn er genau weiß, wo“

Politiker in Sachsen-Anhalt drängen auf ein umfassendes Konzept für die Harzer Schmalspurbahnen (HSB). Das ist das Ergebnis der Beratungen im Landtag am Donnerstag.

Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) sagte, das Konzept solle von den Gesellschaftern erstellt werden. Dazu gehören unter anderem mehrere Kreise und Städte der Region. „Wir können dann gemeinsam entscheiden, was wann umgesetzt wird“, sagt Hüskens.

Abgeordnete verweisen auf Tradition

Viele Abgeordnete äußerten sich in die gleiche Richtung. Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Detlef Gürth, sagte, Tradition und Wirtschaftlichkeit müssten in Einklang gebracht werden. Es sind Investitionen erforderlich, die die Wirtschaftlichkeit fördern.
Die CDU hatte die Debatte beantragt und die HSB als lebendiges Symbol regionaler Identität und wichtigen Wirtschaftsfaktor für den Tourismus bezeichnet.

Der SPD-Abgeordnete Falko Grube forderte die beteiligten Kreise und Gemeinden auf, sich für die Rettung der HSB einzusetzen: „Der Staat wird helfen – aber nur, wenn er genau weiß, wo.“ Für die FDP äußerte sich Maximilian Gludau ähnlich. Das Land wird weiterhin mit einem überzeugenden Konzept seinen Beitrag leisten.

AfD unterstützt CDU-Idee zum Welterbe

Auch Sprecher der Oppositionsfraktionen sprachen sich für den Erhalt der Schmalspurbahnen aus. Der AfD-Abgeordnete Frank Otto Lizureck betonte, dass wir in dieses „lebende Kulturdenkmal“ und in die Zukunftsfähigkeit des Tourismus im Harz investieren müssen. Lizureck unterstützte auch die Idee der CDU-Fraktion, die Eisenbahnen zum UNESCO-Weltkulturerbe zu machen. Als heimatliebende Partei sehen wir die Bewerbung positiv.

Für die Linke forderte Andreas Henke einen gemeinsamen Vorstoß vom Harz über Magdeburg und Erfurt bis nach Berlin.

Grüns für den Antrieb mit Leichtöl

Grünen-Fraktionschefin Cornelia Lüddemann wies darauf hin, dass Eisenbahnbegeisterte aus ganz Deutschland in den Harz pilgerten. Allerdings muss man auch in die Zukunft blicken und über alternative Antriebe nachdenken. Lüddemann erinnerte daran, dass Leichtöl schon vor Jahren ins Spiel gekommen sei. In einer Analyse für HSB empfahl ein Beratungsunternehmen außerdem die Anschaffung neuer Diesel-Hybrid-Triebwagen.

HSB schreibt seit Jahren Verluste

Nach eigenen Angaben betreiben die Harzer Schmalspurbahnen mit rund 140 Kilometern in Sachsen-Anhalt und Thüringen das längste zusammenhängende Schmalspurnetz in Deutschland.

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