Die USA und China erheben ab diesem Dienstag Hafengebühren für Frachtschiffe. Damit weitet sich der Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt auch auf die Schifffahrt aus. China kündigte an, dass Sondersteuern auf Schiffe erhoben würden, die den USA gehören, von ihnen betrieben, gebaut oder unter ihrer Flagge fahren.
Gleichzeitig stellte die Regierung in Peking klar, dass in China gebaute Schiffe von den Steuern ausgenommen seien. Wie der Staatssender CCTV berichtete, gelten die Ausnahmen auch für leere Schiffe, die zur Reparatur in chinesische Werften einlaufen.
Die von China zusätzlich erhobenen Hafengebühren werden am ersten Einreisehafen einer einzelnen Reise oder für die ersten fünf Reisen innerhalb eines Jahres erhoben. Die jährliche Abrechnung beginnt am 17. April.
Auch gegen fünf von ihnen ergriff China Maßnahmen USA Tochtergesellschaften des südkoreanischen Schiffbauunternehmens Hanwha Ocean. Organisationen und Einzelpersonen in China sei es verboten, mit diesen Unternehmen Geschäfte zu machen, zusammenzuarbeiten oder ähnliche Aktivitäten durchzuführen, erklärte das Handelsministerium.
Die USA warnen davor, den UN-Plan zur Reduzierung der Schiffsemissionen zu unterstützen
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte bereits Anfang des Jahres angekündigt, Hafengebühren für chinesische Frachtschiffe sowie für in China gebaute oder unter chinesischer Flagge fahrende Schiffe zu erheben. Auch die Befragung soll heute beginnen.
Mit der Maßnahme wollen die USA Chinas Dominanz in der globalen Schifffahrtsindustrie verringern und den heimischen Schiffbau stärken. China konterte letzte Woche mit der Ankündigung eigener Hafengebühren.
US-Beamte warnten außerdem davor, diese Woche für einen Plan der UN-Seeschifffahrtsorganisation zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Schifffahrt zu stimmen. Andernfalls drohen den betroffenen Ländern Sanktionen, Hafenverbote oder Strafzölle. China hat den Plan der UN-Organisation öffentlich unterstützt.
Experten gehen davon aus, dass das chinesische Containerfrachtunternehmen Cosco am stärksten betroffen sein wird. Es wird erwartet, dass es im Jahr 2026 fast die Hälfte der prognostizierten Kosten dieses Segments aus diesen Gebühren decken wird. Insgesamt wird ein US-Umsatz von 3,2 Milliarden US-Dollar erwartet.
China verteidigt Exportkontrollen für Seltene Erden
Im Streit um die kürzlich von China verhängten strengeren Exportkontrollen für Seltene Erden gab das chinesische Handelsministerium bekannt, dass es die USA vor deren Einführung über die Kontrollen informiert habe. Am Montag fanden Arbeitsgespräche zwischen beiden Seiten statt. Die US-Regierung hatte zuvor angekündigt, dass die neuen Exportkontrollen unerwartet eingeführt wurden.
Ein Sprecher des Handelsministeriums in Peking bekräftigte, dass die Exportkontrollen der nationalen Sicherheit dienten. Die USA könnten nicht Gespräche mit China suchen und gleichzeitig Drohungen aussprechen.
„Wenn Sie bis zum Ende kämpfen wollen, dann werden wir bis zum Ende kämpfen“, sagte der Sprecher mit Blick auf den Handelsstreit. „Wenn Sie verhandeln wollen, steht unsere Tür immer noch offen“, fügte er hinzu. Als Reaktion auf Chinas neue Exportkontrollen, Herr Präsident Donald Trump Am Freitag kündigte das Land spätestens ab dem 1. November zusätzliche Zölle in Höhe von 100 Prozent auf chinesische Waren an.
Trump spricht von einem „schlechten Moment“ für Chinas Staatschef Xi
Später schlug Trump in einem Beitrag auf seinem Onlinedienst Truth Social einen versöhnlicheren Ton an. „Machen Sie sich keine Sorgen um China, alles wird gut. Der hochgeschätzte Präsident Xi hatte gerade einen schlechten Moment“, schrieb Trump am Montag und bezog sich dabei auf Chinas Staatschef Xi Jinping. Xi will keine „Depression“ für sein Land, und er selbst will sie auch nicht.
Trump hat die angekündigten Zusatzzölle nicht zurückgezogen. Derzeit unterliegen chinesische Waren US-Zöllen in Höhe von 30 Prozent. Im Gegenzug erhebt China Zölle in Höhe von zehn Prozent.
Seltene Erden sind ein zentrales Thema im Handelskonflikt zwischen China und den USA. Sie finden sich in einer Reihe von Technologieprodukten – von Windkraftanlagen bis hin zu Batterien für Elektroautos. China ist ein wichtiger Produzent der Materialien und mit Abstand Marktführer in der Weiterverarbeitung. Das Land hat eine Reihe von Patenten angemeldet, die andere Länder daran hindern, ihre eigenen Industrien zu entwickeln.