
Die Füchse Berlin bleiben in der Handball-Champions-League ungeschlagen, müssen sich dafür aber noch einiges anstrengen.
Die Füchse Berlin feierten im vierten Champions-League-Spiel den vierten Sieg. Das Team von Trainer Nicolej Krickau gewann am Donnerstagabend sein Heimspiel gegen Tabellenletzter Dinamo Bukarest auf dramatische Weise mit 32:31. Erst ein Siebenmeter von Tobias Grøndahl in letzter Sekunde ließ die Berliner jubeln.

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Gidsel führt gut Offensive der Füchse Zu
Bereits am Donnerstag brach der erste Jubel aus, noch bevor das Spiel in der Max-Schmeling-Halle überhaupt begonnen hatte. Mathias Gidsel wurde auf dem Parkett als bester Rechtsverteidiger der letzten Champions-League-Saison und als deren MVP geehrt. Der Däne bekam zwei Trophäen in seine goldenen Hände, ließ sich davon aber nicht lange aufhalten. Ein paar Fotos, ein Winken Richtung Tribüne – dann ging es los.
Fast selbstverständlich war es Gidsel selbst, der gemeinsam mit Torwart Dejan Milosavljev schon früh das Spiel prägte. Milosavljev parierte hinten zwei Mal stark, Gidsel traf vorne zweimal. Nach dreieinhalb Minuten führten die Gastgeber mit 3:0. Erst nach knapp fünf gespielten Minuten punkteten die Gäste aus Bukarest erstmals.
Dadurch zeigten die Foxes auch offensiv ein hervorragendes, unglaublich abwechslungsreiches Spiel. Die Berliner ließen den Ball immer wieder gut über die gesamte Breite des Parketts laufen und vergaben vor allem ihrem Rechtsaußen Hakun West av Teigum gute Würfe. Aber auch die Gastgeber versetzten der Abwehr ihrer rumänischen Gäste immer wieder Nadelstiche in Form von Toren aus dem Rückraum und aus dem Kreis.

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Die Verteidigung der Foxes wackelt besorgniserregend
Und dennoch blickte Füchse-Trainer Nicolej Krickau an der Seitenlinie überwiegend grimmig. Mehr noch: Der Däne musste Mitte der ersten Halbzeit nicht nur eine Auszeit nehmen, sondern wurde dabei auch ungewöhnlich laut. Hintergrund waren große Defensivprobleme seiner Mannschaft.
Vor allem Yoav Lumbroso drehte sich im rumänischen Rückraum immer wieder wirkungsvoll. Mit schnellen und trainierten Füßen schlängelte sich der nur 1,72 Meter große Israeli immer wieder ins Zentrum der Berliner Abwehr. Von dort aus sorgte er mit einer guten Übersicht immer wieder für gute Abschlüsse seiner Mitspieler. Das Ergebnis war, dass die ungeschlagenen Berliner zur Halbzeit 16:18 gegen die noch sieglosen Bukarester zurücklagen.
Auf einen Traumstart folgt Zielarmut
Zu Beginn der zweiten Halbzeit schien es, als hätte Füchse-Trainer Krickau seine Mannschaft in der Kabine noch einmal mit lauten Worten aufgeweckt. Die Berliner erzielten in den ersten 130 Sekunden nach Wiederanpfiff drei Tore und gingen mit 19:18 in Führung – auch dank Gidsel, der einen Wurf der Gäste schnell abfing und den Ball ins leere Tor schickte.

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An diesen Traumstart konnten die Berliner nicht anknüpfen. Defensiv verbesserten sie sich spürbar – angetrieben vom eingewechselten Lasse Ludwig, der im Tor stark blieb. Allerdings hatten sie nun offensiv ungewöhnliche Probleme. Symptomatisch dafür: drei Siebenmeter, die die Foxes bis zur 50. Minute erhielten und allesamt abgewehrt wurden.
Vor allem Linksaußen Tim Freihöfer erwischte einen schlechten Tag, war in der zweiten Halbzeit aber keineswegs allein. Auch der erfahrene Lasse Andersson blieb ungewöhnlich blass und selbst der nahezu unfehlbare Gidsel verzweifelte im Bukarest-Tor am allmählich über sich hinauswachsenden Ionut Iancu. Knapp fünf Minuten vor Schluss stand es 28:28 unentschieden.
Grøndahl sorgt in letzter Sekunde für den Sieg
In der Schlussphase pendelte das Spiel weiter hin und her. Die Berliner legten mehrfach nach, doch Bukarest konterte mehrfach. Dann wurde Mijajlo Marsenic in den letzten Sekunden beim Wurf gefoult – und weil sein Gegner im Kreis stand, bekam er einen Elfmeter zugesprochen. Tobias Grøndahl trat an, erzielte den Sieg und sorgte für Jubel in der Max-Schmeling-Halle.
Die Füchse treffen im DHB-Pokal auf Eisenach
Am Abend wurde auch die nächste Runde des DHB-Pokals ausgelost. Nachdem sich die Füchse Anfang Oktober mit einem Sieg über die HSG Wetzlar für das Achtelfinale qualifiziert hatten, treffen sie nun in eigener Halle auf den ThSV Eisenach.
Das Spiel wird entweder am Mittwoch, 5. November, oder einen Tag später am Donnerstag, 6. November, in der Berliner Max-Schmeling-Halle ausgetragen. Ein genauer Termin steht noch aus.
Ausstrahlung: rbb24, 9. Oktober 2025, 20:45 Uhr