Wir kennen es aus Innenstädten: Wenn Geschäfte schließen, hat das meist negative Auswirkungen auf benachbarte Geschäfte. Es gibt keine vorbeiziehenden Kunden, von denen wir bisher profitiert haben, und – was noch wichtiger ist – die Nachricht von der Insolvenz verbreitet sich schneller als man denkt und beeinträchtigt den Ruf des Einkaufsviertels.
Die 20 Kollegen fühlen sich unwohl
Das merkt derzeit auch Vertriebsleiter Frank Kutz von Opti Wohnwelt in Prenzlau. Seitdem das Möbelhaus Hammer, wenige Meter von seinem Möbelhaus entfernt, Pleite ging und geschlossen wurde, kamen weniger Kunden zu ihm.
„Viele denken wahrscheinlich, dass der gesamte Komplex von der Insolvenz betroffen war“, vermutet Frank Kutz: „Aber nur unser Nachbar hat geschlossen, wir sind immer noch hier.“ Er hört immer ein erstauntes „Oh, ihr seid noch da!“ wenn Leute ins Foyer kommen, sagt der leitende Opti-Mitarbeiter im Interview mit dem Uckermark Kurier. Allerdings, fügt er nachdenklich hinzu, fühle man sich bei seinen 20 Kollegen und ihm zunehmend unwohl, denn sonst wäre in dieser Zeit noch viel mehr los.
Verkaufsleiter Frank Kutz steht mit Auszubildender Anna Lena Zenk vor dem Eingang der Opti Wohnwelt, der im Gegensatz zum benachbarten Hammermarkt nicht geschlossen ist. (Foto: Claudia Marsal)
Diese Situation ärgert die Belegschaft so sehr, weil ihr Unternehmen die eigene Insolvenz ohne Schließung überstanden hat.
Prenzlau und Neubrandenburg geht es gut
Die von Kutz geführten Standorte Prenzlau und Neubrandenburg stehen auf einer soliden Basis. Das Insolvenzverfahren soll voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Jane Samuel Jane, Gesine Krüger und Anna Lena Zenk (von links) haben im Erdgeschoss des größten Möbelhauses der Stadt alles weihnachtlich dekoriert. (Foto: Claudia Marsal)
„Natürlich wollen wir gute Zahlen zum Feiern haben“, so Frank Kutz weiter. Sein Team gebe jedenfalls sein Bestes, etwa beim Aufbau der großen Weihnachtsdeko-Ausstellung, die derzeit die Menschen für den Advent begeistern soll, fügt der Vertriebsleiter stolz hinzu. „Also, liebe Uckermarker, lasst euch von den leeren Schaufenstern in eurer Nachbarschaft nicht abschrecken und kommt weiterhin zu uns!“, ermutigt Frank Kutz alle Kaufwilligen. Der Ausstellungsbereich ist voller neuer Modelle; Denn erfahrungsgemäß ist der Herbst für viele Menschen die Jahreszeit, in der sie sich ein neues Zuhause gründen.