Konflikt im Nahen Osten
Hamas übergibt drei Leichen. Aber es gibt keine toten Geiseln
Noch immer befinden sich mehr als zehn tote Geiseln im Gazastreifen. Die Übergabe durch die Hamas schreitet langsam voran. Für Israel ist es weiterhin eine Enttäuschung.
Bei den sterblichen Überresten von drei von der islamistischen Hamas übergebenen Personen handelt es sich nicht um vermisste Geiseln. Die israelische Armee sagte, dies sei das Ergebnis von Untersuchungen des forensischen medizinischen Instituts.
Berichten zufolge wurden die sterblichen Überreste am Freitagabend von der Hamas an Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) im Gazastreifen übergeben, die sie an die Armee weitergaben. Allerdings ging man bereits damals davon aus, dass es sich nicht um Geiselleichen handelte, wie AFP aus Militärkreisen erfuhr. Die Leichen wurden zur Identifizierung an das forensische Labor weitergeleitet.
Es ist nicht der erste Fall dieser Art und frühere Übergaben falscher Geiselleichen hatten in Israel Empörung ausgelöst. Zu möglichen Konsequenzen gab es zunächst keine Mitteilung der israelischen Regierung.
Noch immer sind elf Geiseln im Gazastreifen tot
Anders als im Gaza-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump vereinbart, übergibt die Terrororganisation die Leichen nur langsam. Sie begründet dies damit, dass es für sie schwierig sei, die Toten zu finden, weil sie unter den Trümmern zerbombter Gebäude und Tunnel begraben seien. Israel nennt dies Hamas-Lügen. Derzeit werden im Gazastreifen elf tote Geiseln vermisst.
Auslöser des Gaza-Krieges war das Massaker der Hamas und anderer Terroristen in Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Menschen aus Israel in den Küstenstreifen verschleppt wurden. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bei massiven israelischen Angriffen im Gazastreifen mehr als 68.500 Menschen getötet.
Im Rahmen des von US-Präsident Trump vorgelegten Friedensplans trat am 10. Oktober ein seitdem brüchiger Waffenstillstand in Kraft. Am 13. Oktober ließ die islamistische Organisation im Austausch gegen Hunderte palästinensische Gefangene alle verbliebenen Geiseln frei.
DPA
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