Rom Braslavski sei zwei Jahre lang von der Terrororganisation Hamas als Geisel gehalten und zwei Jahre lang gedemütigt worden, sagt der Deutsch-Israeli. In einem emotionalen Interview mit dem israelischen Sender Channel 13 berichtete der heute 21-Jährige über seine Gefangenschaft.
„Sie haben mir alle Kleider vom Leib gerissen“, sagt er. „Die Unterwäsche, alles“ wurde ihm ausgezogen, gefesselt und ausgepeitscht. „Ich habe zu Gott gebetet: ‚Bitte rette mich, hol mich endlich hier raus!‘“, erinnert sich der junge Mann im Interview. „Was zum Teufel ist hier los?“ fragte er sich.
Hamas-Geisel wegen sexuellen Missbrauchs durch Hamas: „Das Ziel war, meine Würde zu zerstören“
Der Schmerz des Deutsch-Israelis über die Schrecken seiner Peiniger ist deutlich zu erkennen. Seine Augen sind glasig, er ist den Tränen nahe, als der Interviewer Roni Aviram fragt: „Wie würden Sie definieren, was Ihnen angetan wurde? War es sexueller Missbrauch?“ Braslavski antwortet eindeutig: „Auf jeden Fall ja.“
Der Mann sagt, die sexuelle Gewalt, die ihm angetan wurde, habe nur einem Zweck gedient: ihn zu demütigen. „Das Ziel war, meine Würde zu zerstören – und das haben sie getan.“ Über die Details wolle er nicht sprechen, sagt er im Interview. „Es fällt mir schwer, darüber zu sprechen.“ Ihm sei „das Schrecklichste“ passiert.
Braslavski zieht einen drastischen historischen Vergleich. Er ist überzeugt: „So etwas haben nicht einmal die Nazis getan. Zu Hitlers Zeiten hätten sie so etwas nicht getan.“ Er betete immer wieder zu Gott. Nach jedem Tag, nach jedem Schlag sagte er sich: „Ich habe einen weiteren Tag in der Hölle überlebt.“ Doch er ahnte: „Morgen werde ich in einer anderen Hölle aufwachen, und noch einer Hölle, und noch einer Hölle.“
Deutsch-Israeli wurde vom Nova-Festival entführt – „Ich traf den Teufel“
Braslavski wurde am 7. Oktober 2023 auf dem Nova-Musikfestival von der Terrororganisation Hamas entführt. Er arbeitete dort als Wachmann. Bevor er verletzt und entführt wurde, war es ihm gelungen, mehrere Menschen in Sicherheit zu bringen. Im August war der 21-Jährige in einem Propagandavideo zu sehen, in dem er unter Tränen für seine Freiheit plädierte. Experten zufolge war er zu diesem Zeitpunkt stark untergewichtig.
Am 13. Oktober wurde er schließlich freigelassen und zusammen mit 19 weiteren Geiseln nach Israel zurückgebracht. Zu seiner Freilassung sagte er: „Ich kam zurück, nachdem ich dem Teufel begegnet war.“ Auf Videoaufnahmen des israelischen Militärs ist zu sehen, wie er an diesem Tag weinte – vor Erleichterung.
