Haiti
Magische Vorwürfe: Bandenführer ordnet Massaker an über 60-Jährigen an
Haiti, das Armenhaus Amerikas, kann keinen Frieden finden. Es wird von einem weiteren schrecklichen Blutvergießen berichtet. Bei den Opfern soll es sich um Voodoo-Anhänger gehandelt haben.
Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen und Medienberichten hat eine bewaffnete Bande in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince mehr als 100 Menschen ermordet. Laut einer Stellungnahme des Komitees für Frieden und Entwicklung handelt es sich offenbar um einen Racheakt eines Gangsterbosses. Er machte Anhänger des Voodoo-Kultes für den Tod seines Sohnes verantwortlich. Nach Angaben der New York Times wurde das Massaker von einem Anwohner bestätigt.
Opfer: Frauen und Männer über 60 Jahre
Der Aussage zufolge ereignete sich das Blutbad am Freitag und Samstag in Wharf Jeremie, Teil der Cité Soleil, dem berüchtigtsten Slum der Hauptstadt des Karibikstaates. Bei den meisten Opfern handelte es sich um Frauen und Männer über 60 Jahre, deren Körper verstümmelt und auf der Straße verbrannt wurden.
Den Angaben zufolge ist ein Sohn des Gangsterbosses Monel Felix alias Micanord an einer mysteriösen Krankheit gestorben. Der Bandenboss beschuldigte daraufhin die Menschen in der Umgebung, seinen Sohn verhext zu haben, und beschloss, alle älteren Menschen und Voodoo-Anhänger dafür zu bestrafen. Der Voodoo-Kult, der seinen Ursprung in Westafrika hat, ist in Haiti eine anerkannte Religion.
Haiti leidet unter Armut und Gewalt
Haiti, das sich die Karibikinsel Hispaniola mit der Dominikanischen Republik teilt, ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents. Seit Jahren leidet es unter der Gewalt schwer bewaffneter Banden, die die Hauptstadt weitgehend unter ihrer Kontrolle haben. Als Teil einer multinationalen Schutztruppe aus Kenia entsandte Polizisten konnten bisher wenig erreichen. Im November wurden in Port-au-Prince zwei Passagierflugzeuge einer US-Fluggesellschaft beschossen.
DPA
Nik