Haftbefehl gegen Rapper: Schockierende Netflix-Dokumentation zeigt Drogentiefen

Schonungslos offener Dokumentarfilm Er war klinisch tot! Das Leben des Rappers hing am seidenen Faden

In der neuen Netflix-Dokumentation „Babo – The Arrest Warrant Story“ wird das Leben des Rapper-Haftbefehls gezeigt (Archivbild)

Annette Riedl/dpa

Von der Straße ins Rampenlicht und in den Drogensumpf!
Haftbefehl (39) ist einer der erfolgreichsten Rapper Deutschlands. In seiner neuen Dokumentation „Babo – The Arrest Warrant Story“ erhalten Fans nun einen brutalen Blick hinter die Kulissen. Der Film ist keine bedingungslose Hommage an Aykut Anhan, wie der Musiker mit bürgerlichem Namen heißt. Es zeigt tiefe Abgründe und einen Menschen, der mit seiner Vergangenheit kämpft – fast bis zum Tod.

Die Haftbefehl-Dokumentation „Babo“ springt auf Netflix direkt auf Platz eins

Straßenkriminalität, Ruhm, Drogen, eine schwierige Familiengeschichte, Depressionen – das sind die Zutaten der Dokumentation zum Rapper-Haftbefehl. „Babo – The Arrest Warrant Story“, der seit dem 28. Oktober auf Netflix läuft, ist die erste Produktion von Elyas M’Barek.

Die Dokumentation spannt einen Bogen um das Offenbacher Hochhausviertel Mainpark, in dem Aykut Anhan aufwuchs sein kometenhafter Aufstieg als Musiker bis hin zu psychischen Problemen und Drogenkonsum, die fast zu seinem Tod führten – unerbittlich, manchmal verstörend, ähnlich wie seine oft brutalen Lieder. Kurz nach seiner Veröffentlichung schaffte es der schockierende Film an die Spitze der Netflix-Charts.

Von der Bühne bis zur Therapie

Die erste Aufnahme zeigt einen einfachen Sessel vor schwarzem Hintergrund. Anhan, sichtlich angezogen, setzt sich und zündet sich eine Zigarette an. Auf die Frage, wie es ihm gehe, antwortete er: „Mir geht es gut, Bruder. Ich war in Therapie.“ Und fügte hinzu: „Ich war schon tot.“

Es folgt ein Rückblick auf eine Szene voller Brüche Das Leben eines von vielen als Musiker verehrten Menschen, der mit dem Titel „Chabos wissen wer Babo ist“ das Jugendwort des Jahres 2013 bekannt machte.nämlich „Babo“, kurdisch für Vater oder Chef. Eine Person, die ebenfalls umstritten ist, geriet mit dem Gesetz in Konflikt, schockierte die Leute mit Texten wie „Scheiß auf deine Integration, ich stecke dir die Kugel direkt durch den Schädel“ aus dem Lied „069“.

Die Netflix-Dokumentation führt Sie nach Frankfurt und Istanbul, zeigt begeisterte Massen beim Frauenfeld-Festival in der Schweiz und lässt andere Musikgrößen zu Wort kommen – den inzwischen verstorbenen Rapper Xatar, Moses Pelham, Jan Delay. Sie attestieren „wahnsinnige Energie“ und sprechen vom „König“, dem größten Künstler, den die deutsche Rap-Szene hervorgebracht hat.

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Haftbefehl: Drogenexzess in Mannheim als tiefer Einschnitt

Und es gibt Bilder vom schockierenden Auftritt in Mannheim im Jahr 2022, als Anhan sich kaum noch auf den Beinen halten kann, über das Aufwachen auf der Intensivstation nach einem Drogenrausch, dem kein Umdenken folgtaber ich greife nach den nächsten zehn Gramm. Nach Mannheim war den Machern des Films nicht klar, wie es weitergehen würde.

„Es ist kein Geheimnis, der Dokumentarfilm stand mehrmals kurz vor der Absetzung.“sagt Juan Moreno. Einst entlarvte er den Geschichtenfälscher Claas Relotius, nun drehte Moreno, der in Hanau bei Offenbach aufwuchs, gemeinsam mit Sinan Sevinç („Split Second“) den Film. Rund zwei Jahre lang – bis November 2024 – verfolgten die beiden den Haftbefehl immer wieder mit der Kamera.

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Der Film befasst sich tief mit dem Persönlichen und zeigt Aufnahmen aus Anhans Kindheit mit seinen Eltern und Brüdern. Der Selbstmord seines Vaters wird diskutiert. Anhans Frau erzählt vom schwierigen Familienleben mit ihm, ist oft den Tränen nahe, sagt: „Ich liebe den Aykut, aber nicht den Haftbefehl.“

„Der Film nimmt einen mit und schockiert“sagt M’Barek. „Es ist wahrscheinlich die brutalste und direkteste Musikerdokumentation, die ich kenne.“ M’Barek hat es mit Pacco-Luca Nitsche produziert und blickt zurück: „Wir wollten ihm ein Denkmal setzen, unsere Liebe zu ihm als Künstler zum Ausdruck bringen, aber dennoch das Publikum nicht belügen, sondern wirklich alles auf den Tisch legen.“. Das war auch Aykuts Wunsch.“

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