8. Mai 2024, 21:29 Uhr8. Mai 2024, 22:46 Uhr
Der bekannte iranische Filmemacher und Berlinale-Gewinner Mohammed Rassulof ist Berichten zufolge zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Wie Anwalt Babak Paknia am Mittwoch auf der X-Plattform schrieb, verurteilte ein Gericht in der Hauptstadt Teheran den 52-Jährigen zu acht Jahren Gefängnis, davon können fünf Jahre vollstreckt werden. Darüber hinaus sollte der Regisseur mit Peitschenhieben bestraft werden.
Nach Angaben des Verteidigers begründete die Justiz die strenge Strafe mit Verstößen gegen die nationale Sicherheit. Auch Rassulof muss eine Geldstrafe zahlen, auch die Beschlagnahmung von Eigentum wurde erwähnt. Eine Bestätigung des Urteils durch die iranische Justiz gab es zunächst nicht. Einige iranische Medien griffen den Beitrag des Anwalts auf.
Vor etwas mehr als einem Jahr wurde Rassulof die Ausreise verboten. Nach Angaben von Aktivisten sollte damit die Teilnahme des kritischen Regisseurs an den Filmfestspielen von Cannes verhindert werden. Der Filmemacher wurde erst im Februar 2023 nach rund sieben Monaten Haft aus dem berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran entlassen. Vor seiner Inhaftierung hatte er sich kritisch zum Einsturz einer Einkaufspassage in der südwestlichen iranischen Stadt Abadan geäußert, bei dem viele Menschen ums Leben kamen.
Rassulof, der 2020 für seinen Film „There is no evil“ den Goldenen Bären der Berlinale erhielt, gilt im Land als äußerst kritischer Filmemacher. Trotz jahrelangem Berufsverbot gelang es ihm stets, Filme zu machen. Er lebte abwechselnd in Teheran und Hamburg. (hkl/sda/dpa)
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