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Hadar Goldins Leiche kehrte nach elf Jahren nach Israel zurück

Die Terrororganisation Hamas hat die Leiche des vor rund elf Jahren im Gazastreifen getöteten israelischen Soldaten Hadar Goldin an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben. Später identifizierten israelische Forensiker die Überreste des 23-Jährigen. Goldins Leiche war die am längsten festgehaltene Geiselleiche in Gaza.

Das im Oktober erzielte Waffenstillstandsabkommen sieht vor, dass die Hamas die Überreste von insgesamt 28 toten Geiseln an Israel übergeben muss. Mittlerweile gibt es im Gazastreifen noch vier Leichen.

Goldin, ein damals 23-jähriger Offizier im Rang eines Leutnants, wurde am 1. August 2014 während eines Waffenstillstands im damaligen Gaza-Krieg bei einem Angriff von Hamas-Terroristen getötet und in den Gazastreifen entführt. Sein Leichnam wurde seitdem im abgesperrten Küstengebiet aufbewahrt. Die Familie hielt im August 2014 einen Gedenkgottesdienst ab, während sich seine sterblichen Überreste zu diesem Zeitpunkt noch in Gaza befanden.

Die Hamas gab am Samstag bekannt, dass sie Goldins Leiche in einem Tunnel in der südlichen Stadt Rafah gefunden habe. Das Forum für Geiselangehörige drückte der Familie sein Beileid aus. „Neben der Traurigkeit und dem Wissen, dass ihre Herzen nie wieder ganz sein werden, bringt Hadars Rückkehr ein gewisses Maß an Trost für eine Familie, die seit mehr als elf Jahren in quälender Unsicherheit und Zweifel lebt“, heißt es in einer Erklärung des Geiselforums.

Bekannt als umsichtiger Truppenführer

Der Soldat, der infolge eines Waffenstillstandsverstoßes starb, war ein Mensch voller innerem Licht und voller Liebe für sein Land und sein Volk. „Er war einfühlsam, bescheiden und ein zielstrebiger Truppenführer, der immer auf die anderen aufpasste“, hieß es im Geiselforum.

Im Gegenzug verlangte die Hamas sicheres Geleit für gefangene Terroristen

Israelischen Medienberichten zufolge hatte die Hamas als Gegenleistung für die Übergabe von Goldins Leiche sicheres Geleit für Dutzende Hamas-Terroristen gefordert, die sich in einem Tunnel in einem von Israel kontrollierten Gebiet des Gazastreifens aufgehalten haben sollen.

Medienberichten zufolge teilte Generalstabschef Ejal Zamir dem Sicherheitskabinett jedoch am Donnerstag mit, dass es in dieser Frage keine Einigung gebe. Die Terroristen müssten kapitulieren, „oder wir eliminieren sie“, sagte Zamir. Allerdings hieß es in einer Erklärung des militärischen Flügels der Hamas, dass eine Kapitulation für die Organisation keine Option sei. Die Hamas forderte, dass internationale Vermittler einen Kompromiss finden und die Fortsetzung des Waffenstillstands im Gazastreifen sicherstellen müssten.

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