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Habeck lädt zum Autogipfel – Unterstützung für VW?

Habeck lädt zum Autogipfel – Unterstützung für VW?

Stand: 20.09.2024 08:41 Uhr

Wirtschaftsminister Habeck besucht heute das VW-Werk in Emden. Vorab spricht er über mögliche Hilfen des Bundes für den kriselnden Konzern. Am Montag soll sich die Autoindustrie zu einem Gipfel treffen, um über die Krise zu beraten.

Sinkende Absatzzahlen, hohe Kosten, wachsende Konkurrenz aus China – die deutsche Autoindustrie steckt in der Krise. Im Fokus steht aktuell der Autobauer Volkswagen, der sich selbst ein striktes Sparprogramm auferlegt hat. Nun hat Wirtschaftsminister Robert Habeck die Branche zu einem Gipfel für kommenden Montag eingeladen.

Einladungen zum geplanten Autogipfel sind laut Habecks Ministerium Anfang dieser Woche verschickt worden. Neben dem Automobilindustrieverband VDA und der Gewerkschaft IG Metall werden auch Vertreter der größten deutschen Automobilhersteller und Zulieferer erwartet. Im Fokus wird dabei sicher der Umstieg auf die E-Mobilität stehen. Für viele Hersteller ein teures Unterfangen. Und mit dem abrupten Ende der Bundesförderung für E-Autos drohen die Verkaufszahlen noch weiter einzubrechen. Die staatliche Kaufprämie kann seit Mitte Dezember 2023 nicht mehr beantragt werden. Das Ende kam aufgrund der finanziellen Löcher im Bundeshaushalt, die gestopft werden müssen, früher als geplant.

Es sei „sicherlich eine politische Aufgabe“, die Märkte mit Instrumenten auszustatten, „die die Elektromobilität stärken“, betonte Habeck am Donnerstag bei einem Besuch der kriselnden Meyer Werft in Niedersachsen. VW könne Teil dieser „politischen Aufgabe“ werden. „Land und Bund denken darüber nach, wie wir das Unternehmen unterstützen können“, betonte der Grünen-Minister. Denn klar sei, „dass das Unternehmen und die Arbeitsplätze dort von herausragender Bedeutung für Deutschland sind“.

Habeck besucht Werk in Emden

Heute will Habeck das VW-Werk in Emden besichtigen. Der Autobauer hat viel Geld investiert, um den Standort auf die Produktion von Elektroautos umzustellen. Nach Zwickau ist es das zweite VW-Werk überhaupt, in dem künftig nur noch Elektroautos produziert werden. Seit 2020 hat der Konzern eigenen Angaben zufolge bereits mehr als eine Milliarde Euro in den Umbau des Werks in Ostfriesland investiert.

VW beschäftigt in Emden rund 8.000 Menschen und ist damit einer der größten Arbeitgeber der Region. Doch trotz kostspieliger Sanierungen ist das Werk nicht voll ausgelastet. Verträge mit Leiharbeitern wurden bereits gekündigt, ebenso Nachtschichten.

VW dementiert geplanten Abbau von Zehntausenden Stellen

Dass VW sparen will, ist schon länger bekannt. Doch in den vergangenen Wochen nahmen die Sorgen über das Ausmaß der geplanten Sparmaßnahmen wieder zu. Anfang des Monats teilte der Konzern selbst mit, dass ein Stellenabbau und Werksschließungen nicht mehr ausgeschlossen seien.

Nur rund eineinhalb Wochen später kündigte das Unternehmen die geltenden Tarifverträge – und damit auch die seit 1994 bestehende Beschäftigungssicherung im Unternehmen. Betriebsbedingte Kündigungen sind damit ab Juli 2025 möglich. In ersten Verhandlungen mit der IG Metall soll nun eine Nachfolgevereinbarung für den gekündigten Tarifvertrag gefunden werden.

Das Manager Magazin hatte jüngst berichtet, bei VW könnten mittelfristig bis zu 30.000 Stellen abgebaut werden. Dem widersprach der Autobauer allerdings. Der VW-Betriebsrat bezeichnete die Zahl als „Unsinn“.

Martin Polansky, RBB, aktuell Emden, tagesschau, 20.09.2024 07:48 Uhr

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