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Grundsicherung: SPD-Initiative gegen Bürgergeldreform nimmt erste Hürde

Eine Initiative von Teilen der SPD-Basis gegen die geplante Bürgergeldreform hat die nötige Anzahl an Unterschriften zur Durchführung eines Mitgliederbegehrens erreicht. „Wir haben über 4.000 Unterschriften von Mitgliedern“, sagte eine der Initiatoren, die ehemalige Juso-Vorsitzende Franziska Drohsel Süddeutsche Zeitung. Damit ist die Schwelle von einem Prozent der SPD-Mitglieder überschritten, die zur Durchsetzung eines Aufnahmeantrags erforderlich ist.

Am Montag wollen die Organisatoren die Unterschriften in der SPD-Zentrale in Berlin übergeben und den Aufnahmeantrag offiziell beantragen. Mit der Initiative wenden sich Teile der SPD-Basis gegen die von der Bundesregierung angekündigte Bürgergeldreform. Die schwarz-rote Koalition will Bürgergelder in Grundsicherung für Arbeitssuchende umwandeln. „Die SPD darf keine Politik unterstützen, die Armut bestraft“, forderten die Initiatoren des Mitgliederbegehrens.

Ein Mitgliederantrag zur Agenda 2010 scheiterte

Zu den 167 Erstunterzeichnern des Mitgliederbegehrens zählen Juso-Chef Philipp Türmer und weitere führende Vertreter der Jungsozialisten sowie zahlreiche Mitglieder von SPD-Landesvorständen. Aktive Bundestagsabgeordnete nahmen nicht teil.

Die Initiatoren sind zuversichtlich, was den Ausgang des Antrags angeht. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir am Ende erfolgreich sein werden“, sagte Drohsel. Eine Anfrage zur Agenda 2010 habe keinen Erfolg gehabt, aber sie habe den Diskurs innerhalb der Partei verändert, sagte Drohsel. Auf die Frage, ob ein Erfolg die Koalition mit der Union gefährden könnte, sagte der SPD-Politiker: „Falsche Projekte bleiben falsch. Sie bringen nichts Gutes, auch wenn das Risiko besteht, dass sie das Bündnis weiter schwächen.“

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