Diese Grünen – immer wieder erwecken sie den Eindruck, sie hätten eine höhere Moral. Wie Grünen-Chefin Ricarda Lang mit ihrer Kritik am Eurofighter-Flug von CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz. Doch eine solche Kritik kann letztlich auch auf die Grünen selbst zurückfallen.
Dass Merz über 100.000 Euro im Cockpit des Eurofighters ausgegeben habe, findet Lang „ziemlich instinktiv“. Das Geld solle man für die Truppe ausgeben, „nicht für persönliche Abenteuer und Eigenwerbung“. Naja, wer mit dem Finger auf andere zeigt…
Also: Die Kosten – konkret 111.242,38 Euro – seien laut Bundeswehr nicht zusätzlich für den CDU-Chef aufgewendet worden, sie „wären auch ohne Mitflug eines Dritten angefallen“. Es habe sich um einen „routinemäßigen Flugbetrieb“ gehandelt.
Doch selbst wenn man meint, dass andere im Cockpit Übungszeit gehabt haben sollten, sind auch die Grünen angreifbar, wenn es um „Abenteuer und Eigenwerbung“ geht. Was ist mit Außenministerin Annalena Baerbocks Nachtflug im Regierungsjet über 184 Kilometer Luftlinie von Frankfurt am Main nach Luxemburg?
Sie wollte das Deutschland-Spiel sehen
Baerbock wollte das (für das Weiterkommen der Mannschaft irrelevante) EM-Gruppenspiel zwischen Deutschland und der Schweiz sehen. Was hat das gekostet? Bilateral war der politische Ertrag minimal.
Und wie kam Baerbock vorher nach Frankfurt? Die Union könnte die Frage nun umgekehrt noch einmal stellen. Interessant wäre auch zu wissen, wie viel Geld die Leerflüge der Luftwaffe kosten, die nötig sind, damit sie vor Ort auf Regierungsmitglieder warten kann. 2019, so erfuhr der Spiegel, waren es wohl sieben Millionen. Geringer dürfte das nicht geworden sein.
178.764,66
Euro für Fotografen Baerbocks angekündigtes Auswärtiges Amt ist für 2023 geplant.
Doch damit nicht genug: Zwar hat das Bundespresseamt Fotografen im Personalbestand, doch eine Agentur engagierte Fotografen, die Ministerin Baerbock gegen Honorar auf vielen Auslandsreisen begleiteten. Allein im vergangenen Jahr summierten sich die Kosten auf 178.764,66 Euro, unter anderem für Bilder am Strand von Palau.
Von den Kosten für die Arbeit der Visagisten gar nicht zu reden.
Wer hinschaut, wird fündig. Man kann aber auch fündig werden, dass Baerbock oder Scholz, Habeck, Merz sich im Rahmen ihrer Arbeit ins rechte Licht rücken dürfen. Dass sie sich für Deutschland Spiele anschauen dürfen oder sich ein Bild davon machen können, wie es in der Bundeswehr zugeht. Wenn sie das denn dürfen.
Hüten Sie sich also vor höheren Moralvorstellungen. Doppelmoral kommt vor dem Fall. Oder, um bei der Metapher zu bleiben, vor einer Bruchlandung.