Deutschland streitet darüber Altersvorsorge und Arbeitskräftemangel. Dabei steht insbesondere auch das Renteneintrittsalter im Fokus die Rente mit 63. Vor allem von Arbeitgebervertretern, aber auch von Politikern wie der Regierungspartei FDP gibt es immer wieder Forderungen. das vorzeitige Ausscheiden aus dem Beruf abzuschaffen.
Jetzt mach es die Co-Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang Es ist klar, dass sie angesichts der Situation eine Rentenreform für notwendig hält. In einem Interview mit dem „Spiegel“ beklagte Lang: „Wenn wir heute in den Ruhestand gehen, verlieren wir viele Mitarbeiter mit guten Fachkenntnissen, von denen einige auch weiterarbeiten wollen.“
Ein Punkt wäre, dass Politiker und Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen würden.
Ricarda LangCo-Vorsitzender der Grünen
Die Grünen fuhren fort: „Selbstverständlich müssen wir dafür sorgen, dass Menschen mit harten Jobs, wie zum Beispiel Krankenschwestern oder Handwerker, in den Ruhestand gehen können, bevor ihr Körper nachgibt.“ Aber gleichzeitig müssen Anreize für diejenigen geschaffen werden, die auch über das Rentenalter hinaus arbeiten wollen.“
Auf die Frage, ob sie die Rente mit 63 abschaffen wolle, sagte Lang: „Es geht um Anreize, nicht um Abschaffung.“ Darüber hinaus muss darüber nachgedacht werden, wie die Rente langfristig finanziert werden kann. „Ein Punkt wäre, dass Politiker und Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen würden.“sagte der 30-Jährige.
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte jüngst deutlich gemacht, dass die Ampel-Koalition die Rente mit 63 nicht abschaffen werde. „Das wird sich bei uns nicht ändern“, sagte er Ende April zum Auftakt des SPD-Wahlkampfs für die Europawahl in Hamburg mit Blick auf die Forderungen der Oppositionsunion, aber auch des Koalitionspartners FDP.
Es sei „nicht vertretbar“, wie man jetzt von Menschen spricht, die 45 Jahre lang Beiträge in die Pensionskasse eingezahlt haben und daher mit 63 Jahren abzugsfrei in Rente gehen können. Auch Scholz lehnte wie SPD-Chef Lars Klingbeil ein späteres Renteneintrittsalter ab. denn das käme eigentlich einer Rentenkürzung gleich.
Im Interview mit dem Magazin lehnte Lange den Vorschlag ebenfalls ab FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner Zurück zum Verzicht auf die Überstundensteuer für Vollzeitbeschäftigte.
„Das würde die soziale Ungleichheit im Land weiter verfestigen. Einerseits, weil viele Menschen in sehr anstrengenden Berufen, etwa in der Pflege, einfach nicht mehr arbeiten können. Sie würden von der Regelung nicht profitieren und fühlten sich letztlich ungesehen.„
Dies würde dem Pflegekräftemangel nicht entgegenwirken. „Andererseits wäre es ungerecht gegenüber Frauen, weil sie im Durchschnitt häufiger Teilzeit arbeiten als Männer“, sagte Lang. (lem)