Ein kontroverser Tweet der Vorsitzenden der Grünen Jugend, Jette Nietzard, sorgt für Aufsehen und entzündet eine hitzige Debatte vor der Bundestagswahl 2025.
Update vom 2. Januar, 7.50 Uhr: Die Vorsitzende der Grünen Jugend, Jette Nietzard, hat sich für einen umstrittenen Beitrag zu Silvester auf der Plattform X entschuldigt. Nach Angaben zahlreicher Nutzer hatte Nietzard geschrieben: „Männer die ihre Hand beim Böllern verlieren, können zumindest keine Frauen mehr schlagen.“ Dafür erntete sie viel Kritik, inzwischen ist das Posting gelöscht.
„Niemand sollte Silvester verletzt werden. Ich entschuldige mich für meinen Tweet. Hätte ich so nicht formulieren sollen“, erklärte sie am Nachmittag auf X. Sie verwies in einem weiteren Posting auf die Gewalt, die viele Frauen durch Partner oder Ex-Partner erfahren: „Wäre gut über systematische Lösungen für häusliche Gewalt zu sprechen, statt über gekränkte Männeregos“. Leichtsinniger Umgang mit Feuerwerk hat in der Silvesternacht in Deutschland mindestens fünf Männer das Leben gekostet.
Erstmeldung: Berlin – Die Silvesternacht in Deutschland endete tragisch mit fünf Toten und zahlreichen Verletzten. Ein Tweet von Jette Nietzard, der Vorsitzenden der Grünen Jugend, sorgt nun, kurz vor der Bundestagswahl, zusätzlich für Aufsehen. Auf der Plattform X schrieb sie: „Männer, die ihre Hand beim Böllern verlieren, können zumindest keine Frauen mehr schlagen.“ Diese Aussage stieß auf heftige Kritik – auch parteiintern: „Liebe Parteifreundin“, so ein Nutzer, „mit allem Respekt, aber das ist ein furchtbarer Post. Lösch ihn, und denk mal drüber nach, was du da geschrieben hast.“
Jette Nietzard (Grüne) entschuldigt sich für ihre Aussage über Männer mit Böllerverletzungen
Mittlerweile ist der Tweet gelöscht. Nach der Welle der Empörung äußerte sich Nietzard und entschuldigte sich öffentlich: „Niemand sollte Silvester verletzt werden. Ich entschuldige mich für meinen Tweet. Hätte ich so nicht formulieren sollen.“ In einem weiteren Beitrag betonte die 26-Jährige die Notwendigkeit, über systematische Lösungen zur Bekämpfung häuslicher Gewalt zu diskutieren, anstatt sich auf „gekränkte Männeregos“ zu konzentrieren.
Debatte über Gewalt und Geschlechterrollen nach Tweet von Grüne-Jugend-Chefin
Die Kontroverse um Nietzards Tweet hat eine breitere Debatte über Gewalt und Geschlechterrollen entfacht – auch an Silvester. Jochen Kopelke, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, kritisierte das Macho-Verhalten auf den Straßen und in sozialen Medien. Er betonte gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe, dass dieses Verhalten nicht mehr toleriert werden könne. „Es muss immer mehr Sprengkraft, große Explosionen und viel Feuer dabei sein“, so Kopelke. In Leipzig, München, Köln und Hamburg „wurden wir gezielt beschossen und verletzt. Das muss schnelle und spürbare Konsequenzen für die Täter haben.“
Die Sozialwissenschaftlerin Susanne Schröter warnte vor anhaltenden Gewaltausbrüchen in der Silvesternacht und sprach von einem „Freiraum für Gewalt“, der von einigen ausgenutzt werde, um ihre Grenzen auszutesten. Schröter warnte vor den gesellschaftlichen Folgen der jüngsten Gewaltausbrüche. „Die Entwicklung ist im höchsten Maß beunruhigend“, sagte sie der Bild. Schröter verwies auf Berichte, die einen Zusammenhang zwischen den Krawallen und Zuwanderern nahelegen. Diese Diskussion zeigt, wie komplex die Thematik ist und welche Herausforderungen in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung bestehen.